bloggt aus Bakum und aus seiner Welt

Monat: März 2025

Unvergessliches Erlebnis Bibel Tage in Kaub – neforgesebla Sperto Bibliaj Tagoj en Kaub

Esperanto suben. Ich nahm zum ersten Mal an den Bibel-Tagen des Internationalen Christlichen Esperanto-Bundes (KELI) teil. Die Organisation vereint Christen unterschiedlicher vorwiegend evangelischer Konfessonen (Anglikaner, Lutheraner, Freikirchler u.a.) und unterschiedlicher Nationen, die die gemeinsame Sprache Esperanto sprechen. Auch Orthodoxe und Katholiken gehören der KELI an.

Bei den Bibel Tagen in Kaub waren Deutsche, Polen, ein Slowake, ein Niederländer und ein Franzose dabei. Die Veranstaltung fand in der Jugendherberge statt. Neben der Betrachtung der Bibel stand das Gebet und der Gesang morgens, mittags und abends im Mittelpunkt, alles in Esperanto. Wir sangen und beteten aus dem Gebet-Buch „Adoru“ („Lass uns anbeten“). Es enthält Gebete und Lieder aus allen Konfessionen – katholisch – evangelisch – Taizé sowie bekannte christliche sowie auch weltliche Lieder, die international bekannt sind. Im Gebetbuch sind auch die katholischen und evangelischen Messfeiern und Tagesgebete enthalten. Ein deutscher Esperanto-Sprecher spielte am Klavier und gestaltete den musikalischen Rahmen.

Vormittags wurde in diesem Jahr die Geschichte „Josef und seine Brüder“ aus dem Buch Genesis (ab Kapitel 37) gelesen und betrachtet. Bei der Diskussion darüber gab es recht unterschiedliche Reaktionen der Teilnehmer darauf.

Natürlich gab es bei mehreren Ausflügen sowie beim gemeinsamen Essen morgens, mittags und abends viel Gelegenheit zum Austausch mit allen Teilnehmern, natürlich alles in der internationalen Sprache Esperanto. Wir bestiegen gemeinsam den Felsen Loreley und wanderten entlang des Rheins in die Stadt St. Goarshausen. Auch eine Besichtigung der Burg Pfalzgrafenstein war im Programm.

Abends wurde gemeinsam gesungen und sich unterhalten. Die polnischen Esperantisten brachten ihr eigenes Esperanto-Liederheft mit und ein Pole begleitete dazu mit Ukulele und Gitarre. Ich habe noch nie in meinem Leben innerhalb von vier Tagen so viel gesungen wie bei den Bibel Tagen in Kaub. Und ich gewann dabei viele neue internationale Freundschaften. (Beitragsfoto oben von Ulrich Matthias)


Esperanto: Mi partoprenis la Bibliajn Tagojn de la Internacia Kristana Esperanta Asocio (KELI) por la unua fojo. En KELI estas kristanojn de diversaj ĉefe protestantaj konfesioj (anglikanoj, luteranoj kaj aliaj) kaj malsamajn naciojn, kiuj parolas la komunan lingvon Esperanto. Ortodoksaj kaj katolikoj ankaŭ apartenas al la Keli.

Ĉe la Bibliaj tagoj en Kaub, germanoj, polandanoj, slovako, nederlandano kaj franco estis tie. La evento okazis en la junulara gastejo. Krom legado de la Biblion, preĝo kaj kantado okazis matene, tagmeze kaj vespere, ĉio en Esperanto. Ni kantis kaj preĝis el la ekumena diservo libro Adoru. Ĝi enhavas preĝojn kaj kantojn de ĉiuj konfesioj. La libro Adoru ankaŭ enhavas la katolikajn kaj evangeliajn liturgiojn modelojn kaj ĉiutagajn preĝojn. Germana Esperantisto ludis pianon kaj aranĝis la muzikan kadron.

Ĉi-jare matene estis legita la bibla rakonto pri Jozefo kaj sian fratojn el la libro Genezo (de Ĉapitro 37). En la diskuto pri ĝi, estis tute malsamaj reagoj de la partoprenantoj.

Kompreneble estis multe da eblecoj por interŝanĝi kaj babili kun ĉiu partoprenanto matene, tagmeze kaj vespere, kompreneble ĉio en la internacia lingvo Esperanto. Ni grimpis la rokon Loreley kune kaj ekskursis laŭ la Rejno en la urbon St. Goarshausen. Vizito de kastelo Pfalzgrafenstein ankaŭ estis en la programo.

Ankaŭ vespere estis kantado kaj parolado. La polaj Esperantistoj alportis sian propran kantlibron de Esperanto kaj polandano ludis ukulele-n kaj gitaron. Mi neniam kantis tiom da kantoj ene de malmultaj tagoj en mia tuta vivo. Mi amikiĝis multajn Esperantistojn el diversaj nacioj. (Foto supren de Ulrich Matthias)

Predikt von Pfarrer Wolfram Rohloff in Kaub in deutscher Sprache und in Esperanto

Bischof Felix Genn nimmt Abschied

Papst Franziskus hat am gestrigen Sonntag den Rücktritt des Bischofs von Münster, Dr. Felix Genn, angenommen. 16 Jahre lang war Felix Genn unser Bischof. Mehrfach war er auch bei uns in der Gemeinde Bakum, zum Beispiel bei der Spendung der Firmung und beim Kirchweihfest in Vestrup im Jahr 2022. Für mich ganz besonders beeindruckend war die Gedenkmesse anlässlich des 250-jährigen Kirchweihfestes in Vestrup mit Bischof Felix. In seiner Predigt ging er auch auf die Veränderungen in Kirche und Gesellschaft ein. Christen seien heute in der Minderheit, sagte er. Es sei nicht mehr selbstverständlich, „zur Kirche“ zu gehen, Er forderte alle Gläubigen auf, ein „demütiges Selbstbewusstsein“ zu entwickeln, ohne den Stab über andere Konfessionen und Menschen, die nicht mehr an Gott glauben, zu brechen. Für Christen sei es eine große Herausforderung, die „innere Freude“ am Glauben aufrecht zu erhalten.

Demütiges Selbstbewusstsein heißt: Ich kann von meinem Glauben und meiner Überzeugung, die sich im Laufe der Jahre und Jahrzehnte entwickelt und geprägt haben, nicht lassen.

Bischof Felix Genn

Am Ende des Gottesdienstes segnete Bischof Genn eine St. Anna Statue des neuen Bakumer Kindergartens an der Loher Straße. (Beitragsbild oben)

Bischof Genn stand, trotz aller Veränderungen in Kirche und Gesellschaft, in den Jahren seiner Amtszeit als Bischof auch für Stabilität in unserem Bistum. Sein Appell zum Festhalten im Glauben in „demütigen Selbstbewusstsein“ einer Minderheit in unserer Gesellschaft kann man auch als geistliches Vermächtnis an unseren christlichen Kirchengemeinschaften in Bakum verstehen.

Im gestrigen Sonntagshochamt wurde in der Bakumer Pfarrkirche das letzte Hirtenwort des Bischofs Genn verlesen, in dem er seinen Abschied ankündigte.

Mit einem neuen Bischof und den pastoralen Veränderungen, die bereits begonnen haben, wird sich unser kirchliches Leben auch in unserer katholischen Kirchengemeinde in Bakum, Lüsche, Vestrup und Carum nachhaltig verändern.

Der Wortlaut der Festpredigt von Bischof Dr. Felix Genn in Vestrup (pdf)

Video des Einzugs von Bischof Genn in die Bakumer Pfarrkirche im Jahr 2016.

Heute habe ich auch mein Facebook-Konto entfernt

Die Fastenzeit ist ein guter Anlass, auch mit Gewohnheiten aufzuräumen, die zweifelhaft sind. Bei mir ist das die Nutzung des asozialen Netzwerkes Facebook. Vor ein paar Tagen hatte ich bereits meinen Twitter Account gelöscht. Viel mehr Zeit meiner Internetnutzung hat aber Facebook beansprucht. Facebook ist nicht weniger zweifelhaft als Twitter. Es wird dort Fake verbreitet und auf der anderen Seite von dem Meta Konzern jede Menge zensiert sowie fragwürdige Inhalte selber verbreitet. Fragwürdig wird es vor allem dann, wenn Facebook selbst zweifelhafte Beiträge verbreitet und dann den Nutzern mit Disziplinarstrafen („Konto-Einschränkungen“) droht, die die von Facebook selbst geteilten Beiträgen an andere weiter verbreiten. Das ist mir heute passiert und hat das Fass zum überlaufen gebracht.

Heute wurde mir zum zweiten Mal mit der Einschränkung meines Kontos gedroht, weil ich angeblich Regeln verletzt hätte. Diesmal ging es sogar um einen Beitrag, den ich gar nicht selber veröffentlicht, sondern nur weiter an meine „Freunde“ geteilt hatte. In dem Beitrag wurde behauptet, die mexikanische Präsidentin habe dem US-Präsidenten mit Gegenmaßnahmen gedroht, weil die USA eine Mauer an der Grenze bauen will und Mexiko mit Strafzöllen überzieht. Es ist nicht das erste Mal, dass Facebook mir mit Erziehungsmaßnahmen droht.

Ein genauso wichtiger Grund ist aber, dass die Nutzung von Facebook viel zu viel Raum in meinem Tagesverlauf einnimmt. In gewisser Weise bin ich Facebook süchtig. Einiges wird mir fehlen. Zum Beispiel die auf Facebook sehr aktive Esperanto Gruppe mit 25.000 Mitgliedern und immer wieder interessanten Beiträgen. Aber leider gibt es viele Inhalte, mit dem mich der Meta-Konzern auch auf der Seite gehalten hatte. Viel Spam und Müll hat mich auch zu wenig ersprießlichen Kommentaren und Diskussionen gereizt, die eher meine toxischen als meine positiven Eigenschaften herauskitzelten. Es wird nun interessant, wie es mir ohne Facebook geht. Jetzt nutze ich noch zwei Dienste von Meta: WhatsApp und Instagram. Beide Dienste nutze ich aber nur sehr sporadisch. Außerdem bin ich auf Mastodon sowie auf Signal und Telegram aktiv.

Englisch bekommt Kratzer als internationale Verkehrssprache – la malneŭtrala angla lingvo

Esperanto suben. Das Video von der Demütigung des ukrainischen Präsidenten Vlodomir Zelensky durch den amerikanischen Präsidenten Donald Trump wurde in den letzten Tagen wohl unendlich mal in den Medien wiederholt. Gemeinsam mit dem Vizepräsidenten schrie Trump Selensky in englischer Sprache zusammen. Selenski wehrte sich so gut wie möglich, ebenfalls in englisch. Jedem wurde deutlich, dass sich hier nicht auf gleicher Höhe unterhalten wurde. Sprache wurde zum Machtmittel. Der Kommentator Marc van Oostendorp des niederländischen „de Volkskrant“ kommentiert es in seiner Kolumne so:

Die Sprache diente US-Präsident Donald Trump und Vizepräsident JD Vance bei ihrem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Zelenski am Freitag als Machtinstrument. Die Amerikaner setzten alles daran, ihren ukrainischen Amtskollegen einzuschüchtern und auszumanövrieren. Und die Tatsache, dass das Gespräch auf Englisch stattfand, kam ihnen dabei zugute.

Weiter heißt es im Kommentar, dass Zelenksy zwar sein Englisch wohl verbessert habe, die Amerikaner aber klar im Vorteil gewesen seien. Zelensky habe einige Sekundenbruchteile gebraucht, um reagieren zu können. Die Welt habe sich daran gewöhnt, dass Englisch die Sprache der Weltordnung sei. Da sei jemand, dessen Muttersprache die Weltordnung sei, klar im Vorteil, heißt es im niederländischen Kommentar. Die Mehrheit der Menschen müsse sich abmühen, die Sprache der Weltordung zu beherrschen, heißt es weiter.

Jedoch hat sich die Weltordnung maßgeblich verändert, seitdem die USA nicht mehr die Werte einer liberalen Demokratie teilt, langjährige transatlantische und internationale Werte über Bord wirft und eine knallharte nationalistische Politik vertritt. Der MAGA Nationalismus steht einer internationalen Weltsprache im Weg, in der alle Nationen auf Augenhöhe kommunizieren.

Dabei stand Englisch einmal für Weltoffenheit, liberalität, Demokratie, Freiheit, RocknRoll, Jazz und Blues. Ich selber liebte diese englische und amerikanische Kultur der Freiheit, der Lebensfreude und Völkerverbindung. Davon ist wenig übrig geblieben. Die Engländer haben sich seit ihrem Brexit auf ihrer kleinen Insel zurückgezogen. Kulturell kommt von dort nur noch wenig rüber. Und Amerika geht in den Cowboy Manieren des Trumpistentums unter. Vize-Präsident DJ Vance gab eine deutliche Duftmarke davon auf der Münchener Sicherheitskonferenz, Elon Musk mit seiner Unterstützung der AfD gab ein eindeutiges Signal von oben herab auf uns Europäer.

Natürlich braucht es eine gemeinsame Sprache, heißt es im Kommentar des Volkskrant. Aber diese Sprache müsse wirklich neutral sein. Vielleicht solle man Esperanto vorschlagen. Die Sprache, die Ende des 19. Jahrhunderts vom polnischen Augenarzt Ludwig Leizer Zamenhof entwickelt wurde, sei eines Sprache, die niemandes Muttersprache sei und deshalb allen gehöre. Eine Sprache, in der nicht Russen mit Engländern sondern Menschen mit Menschen zusammenkommen würden.

Zamenhofs Idee würde und werde bis heute gerne lächerlich gemacht, in einer Welt, in der Englisch dominiert, schreibt der Oostendorp weiter. Aber vielleicht sei die Idee gar nicht so verrückt: Eine Sprache, die verbindet anstatt zu trennen. Und eine Sprache, die zwar zugegebenermaßen von einer kleinen Gruppe erprobt worden sei, in der man allerdings alles tun könne, was man brauche, fluchen, Reden halten und Romane schreiben. Nur auf einer ehrlicheren Basis.


Resumo en Esperanto: Konsiderante la ŝanĝitan mondan ordon, la angla lingvo fariĝis armilo por la devigo de potenco, komeontis nederlanda ĵurnalisto Marc van Oostendorp en la ĵurnalo „De Volkskrant“ kaj proponis Esperanto’n kiel neŭtralan internacian pontan lingvon.

Bv. legi komenton de Marc von Oostendorp (Esperanto) klaku jen …

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