bloggt aus Bakum und aus seiner Welt

Kategorie: Digitales

Computer, Internet, Opensource, Linux, Soziale Netzwerke

Eine neue Handynummer ist wie ein neues Leben

Vor einigen Tagen bekam ich offensichtlich einen Anruf vom Telekom Kundencenter in Vechta. Bei der Telekom habe ich einen Handyvertrag, der Ende April nächsten Jahres abläuft. Zu dem Gespräch kam es aber nicht, weil ich unterwegs war. Ging es um die Änderung meines Handyvertrags? Ich weiß es nicht.

Heute bekam ich eine Mail von der Telekom, dass ich einen „Datenbonus“ von 1 Gb bekommen würde. Ich müsse mir das „Geschenk“ nur in der Magenta App „abholen“. Ich lud mir die App auf mein IPad, loggte mich ein, aber vom Geschenk war nichts zu sehen. Offensichtlich muss man die App auf das Handy laden, in welchem die Telekom SIM-Karte steckt. Sonst gibt es keinen „Daten-Bonus.“ Zuvor hatte die Telekom App um Erlaubnis gebeten, mir Push-Mitteilungen zustellen und auf mein Adressbuch zugreifen zu können. Letzteres habe ich natürlich unterbunden. Ziel solcher „Werbegeschenke“ ist offensichtlich, dass die Kunden die App auf ihr Handy laden. Einmal installiert, kann die App pausenlos tracken und Werbung posten. Was die App an Daten sammelt, bleibt dem Kunden verborgen. Zumindest Adressdaten sammelt die Telekom, die ihr nichts angehen.

Ich hasse „Geschenke“, dieser Art. Das ist nicht das einzige, was mich an der Telekom stört. Nicht nur über die App wird man mit Werbung zugeballert, sondern auch per Email und per SMS. Ich hatte zeitweise die Telekomnummer deshalb schon auf meinem Handy blockiert. Vor Monaten hatte ich mal über den Kundenservice auf der Website versucht, die Belästigung mit Werbung und Geschenken abzustellen, leider vergeblich! Ich möchte eigentlich mit meinem Handy nur ins Internet gehen und telefonieren können, das ist der Service, den ich vom Mobilfunkanbieter erwarte. Und eine komfortable und einfache Einstellung rund um meinen Mobilfunkvertrag. Nichts mehr! Dazu gehört auch, dass man in den Vertrag einsehen kann. Leider ist das bei der Magenta App nicht möglich.

Stattdessen stellte ich beim Suchen nach dem Kleingedruckten meines Vertrages zu meinem Erstaunen fest, dass mein Tarif offensichtlich ohne mein Wissen um 10 Euro pro Monat erhöht wurde. Hatte ich vergessen, dass der Tarif nur für eine bestimmte Zeit gilt? Ich weiß es nicht. Ab diesen Monat muss ich jedenfalls bis zum Vertragsende Ende April deutlich mehr als vorher zahlen. Die Homepage der Telekom ist nicht weniger undurchsichtig wie die App. Nach einigen Klicks umständlicher Suche stellte ich fest, dass mobiles Telefonieren erheblich teuerer geworden ist. Die Preise haben sich bei der Telekom verdoppelt. Ich wäre mit dem jetzigen Tarif sogar noch deutlich darunter. Dennoch habe ich mich entschlossen, den Vertrag erst einmal vorsorglich zu kündigen. Wahrscheinlich wechsele ich wieder in den Prepaid Tarif, der bei gleichen Leistungen günstiger als ein Vertrag ist.

Eine weitere Überlegung ist auch, meine Mobilfunknummer zu wechseln. Ich bekomme in letzter Zeit SMS Phishing-Mails. Töchter, von denen ich noch nichts wusste, bitten mich, ihre Telefonnummer in mein Adressbuch aufzunehmen, damit sie mit mir per WhatsApp „in Kontakt bleiben“ können. Oder SMS informieren mich, dass angeblich Pakete auf Abholung warten, die ich nie bestellt habe. Wenn ich die Nummer wechsele, ist dies dann hoffentlich vorerst wieder vorbei. Ich bin sehr vorsichtig mit der Weitergabe meiner Telefonnummer, aber leider lässt es sich nicht vermeiden, dass sie irgendwann doch mal in falsche Hände gerät.

Auch aus dem Adressbuch von Leuten, mit denen ich gar keinen Kontakt mehr habe, ist meine aktuelle Nummer dann auch auch wieder verschwunden. Und außerdem merkt dan, bei welchen Diensten ohne korrekte Nummer nichts läuft. Leider verlangen immer mehr Dienste eine Telefonnummer. Die Telefonnummer ist bei den meisten Leuten ein Leben lang die Gleiche und daher ein sicheres Identifizierungsmittel. So fragt zum Beispiel Apple und Google immer nach der Telefonnummer. Mir hat übrigens letztens jemand noch eine Mail an eine Email-Adresse geschickt, die ich schon seit Jahren nicht mehr benutze. Wobei man eine Mailadresse häufiger als seine Telefonnummer wechselt.

Eine neue Handynummer ist dann halt auch wie ein neues Leben. Man kann alles noch einmal wieder neu einstellen, seine neue Handynummer den Lieben mitteilen, um mit ihnen im Kontakt zu bleiben. Und verflossene Kontakte endgültig abbrechen.

Zu Besuch bei Topio – öffentlicher Raum für den Datenschutz in Berlin

Der Verein Topio informiert und hilft Menschen dabei, sich fit zu machen in digitaler Selbstbestimmung und Schutz ihrer Privatsphäre. Fast jeder Mensch hat heute ein mobiles Gerät, mit dem man fast den ganzen Tag online ist. Die modernen Betriebssysteme und Anwendungen sammeln ununterbrochen Information, die an staatliche oder private Institutionen weitergesandt werden. Aus den Daten können Persönlichkeitsprofile gebildet werden. Doch es gibt auch Alternativen dazu, Geräte, die mit freier Software ausgerüstet sind, die keine Daten sammeln und an Dritte weitergeben.

Topio ist einer von mehreren Vereinen, die darüber informieren und Menschen helfen, ihren Computer, Laptop, Handy oder Tablet mit einer solchen Software auszustatten. Topio hat einen eigenen Stand in der Markthalle in Berlin-Moabit, auf dem sie zu bestimmten Zeiten die Beratung anbieten. Ich war neugierig, mir das mal selber anzusehen, denn ich kenne Topio durch das alternative freie Soziale Netzwerk Mastodon. So fuhr ich kürzlich nach nach Moabit in die Arminiusmarkthalle, die alleine einen Besuch wegen des auch sonst interessanten Angebotes wert ist.

Ich war gleich zu Beginn der Öffnungszeiten dort und sprach mit einem jungen Mann, der die Beratung macht. Ich hatte aber nur kurz dazu Zeit, denn die Leute standen schon Schlange, um sich beraten zu lassen. Ein Mann wollte sein Handy „entgoogeln“. Der Mann half ihm, das googlefreie LineageOS auf dem Handy zu flashen, und nahm sich viel Zeit dazu. Während dessen wartete ein Anderer, der sich bei Topio ein Gerät ausleihen wollte, weil sein Gerät in Reparatur war. In meinen Gesprächen erfuhr ich, dass einige Leute mit GrapheneOS nicht so gute Erfahrung gemacht haben sollen. Sie hatten GrapheneOS selber installiert und einiges soll nicht funktioniert haben, der Akku auch sehr schnell leer gewesen sein. Umgekehrt habe ich dies aber auch über LineageOS gehört. Auch bei Linux gab es auf vielen Computern ähnliche Erfahrungen.

Ich habe mir bislang nur Handys gekauft, auf denen googlefreie Betriebssysteme vorinstalliert waren, und bislang noch keine schlechten Erfahrungen gesammelt. Sowohl bei meinem Fairphone mit /e/Os als auch bei meinem neuen Google Pixel Handy mit GrapheneOS gibt es für mich Probleme. Aus dem, was ich gehört habe, war es keine schlechte Investition, von Profis vorinstallierte Smartphones gekauft zu haben, auch wenn das deutlich teurer ist. Es ist sehr schade, dass noch viel zu wenige Smartphones, Computer, Laptops und Tablets mit freier Software angeboten wird. Je mehr Menschen Geräte mit freier Software nutzen würden, desto eher würden sich diese Systeme auch durchsetzen und der Datensammelwut der Konzerne Google, Microsoft und Apple Grenzen setzen.

Die Beratung durch Vereine wie Topio ist ehrenamtlich und kostenlos. Diese wichtige Beratung verdient, noch viel bekannter zu werden. Es gibt eine Alternative zu Google und Apple und zu den vielen Apps, deren Dienste man mit der Preisgabe der eigenen Privatsphäre teuer bezahlen muss: Geräte und freie Programme, die keine Daten sammeln. Man muss sich nur die Mühe machen, sich darüber zu informieren, wo es diese Geräte und die Programme gibt. Ich helfe gerne weiter, wenn es ein Interesse daran gibt.

Das GrapheneOS Smartphone einrichten

Vor einigen Tagen habe ich das googlefreie Smartphone mit dem Custom Android Betriebssystem GrapheneOS erhalten. Es hat nur ganz wenige Apps vorinstalliert, einen Browser, einen Dateimanager, SMS, Telefonapp, Kontakte, Kamera, Galerie und das wars dann schon fast.

Der große Vorteil gegenüber dem Google Stock Android ist, dass es bei GrapheneOS keine Bloatware auf dem Gerät gibt; Apps, die man nicht benötigt, die aber vorinstalliert sind und die man nicht entfernen kann. Der Nachteil ist, dass man sich jede App installieren muss, die man braucht, um mit dem Handy im Alltag klar zu kommen. Zum Beispiel den Kalender, Email, Messenger, Navigation, Musikplayer etc.

Dazu muss muss man sich einen oder mehrere App Stores installieren, denn auch die fehlen auf dem Smartphone. Da man auf einem Open Source Handy möglichst Open Source Apps installiert, bietet sich als erstes F-Droid an. Die APK lädt man sich von der Homepage https://f-droid.org/ herunter. Mittlerweile gibt es im F-Droid bereits schon viele Apps für fast jede Anwendung. Ich habe installiert:

*= Signal Foss lässt sich nur mit einer zusätzlichen Paketquelle aus f-droid installieren. Die Paketquelle muss man in der F-Droid App einrichten.

Meine Kalender- und Adressen verwalte ich über die kostenlose Nextcloud auf hosting.de und synchronisiere sie von dort aus mit allen Geräten, auch meinem GrapheneOS Handy. In KeePass sind nur Passwörter von Anwendungen gespeichert, die ich unterwegs brauchen könnte.

Alle diese Apps mit freier Software funktionieren ohne die Google Play Dateien. Für bestimmte Apps, die ohne die Google Play Dateien nicht funktionieren. Dazu zählen der DB Bahn Navigator, die VW-App für meinen VW ID.3 und WhatsApp. Da ich auf diese Apps nicht verzichten kann, habe ich mir ich mir dazu einen eigenen Benutzer mit den Google Play Diensten auf meinem Handy eingerichtet. Mit Aurora kann man aus dem Google Play Store die gewünschten Apps installieren, die nur mit den Google Play Diensten laufen. Die Google Play Dienste und Apps laufen auf GrapheneOS in einer Sandbox und haben keine Möglichkeit, auf andere Apps – und vor allem – auf meine privaten Daten zuzugreifen. Sobald ich den Benutzer mit den Google Apps schließe, sind diese Apps komplett abgeschaltet.

Wenn möglich benutze ich anstatt der Apps den Browser, zum Beispiel für soziale Netzwerke wie (Facebook, Twitter), Mastodon.

Bestimmte Apps funktionieren gar nicht auf meinem Gerät, zum Beispiel Banking, Google Pay oder Apple Pay. Wer darauf nicht verzichten möchte, muss sich ein Google oder ein Apple Handy holen. Für meine Banking App und andere Anwendungen, die nur mit Apple oder Google funktionieren, habe ich zuhause noch ein IPad. Unterwegs bezahle ich mit Karte oder Bargeld, dafür brauche ich kein Handy. Je weniger sensible Anwendungen und Daten auf dem Handy sind, desto geringer ist auch die Gefahr, dass sie missbraucht werden, wenn das Handy mal in falsche Hände gerät.

Der Artikel wurde aktualisiert.

Warum ein Handy ohne Apple und Google Betriebssystem?

Kaum ein anderes Gerät sammelt so viele persönliche Daten, wie das Smartphone. Bei vielen Menschen ist das Handy bei jedem Schritt und Tritt dabei. Mit dem digitalen Gerät sind sie überall erreichbar. Fast alle Geräte sind auch ununterbrochen mit dem Internet verbunden und tauscht sich mit anderen Geräten über die Schnittstellen WLAN, LTE, NFC, Bluetooth, der Ortungsfunktion und weiteren Sensoren aus. Apple und Google Handys sind permanent mit Apple oder Google Server verbunden und tauschen Daten aus. Laut Untersuchungen soll Google Smartphones sich mehr und öfter mit eigenen Servern verbinden, als Apple Smartphones, selbst dann, wenn die Besitzer ihr Gerät gerade gar nicht benutzten.

Jedes Google und jedes Apple Smartphone ist mit einer Werbe ID versehen, die mit diesen Daten verknüpft werden. Außerdem kann man ein Google oder Apple Handy nur nutzen, wenn man sich mit einem eigenen Konto beim jeweiligen Dienst registriert und angemeldet hat. So können die Konzerne personalisierte Werbung ausliefern oder personalisierte Daten an Unternehmen verkaufen. Wieviel und welche Daten und Google sammeln, ist nicht genau bekannt. Aber jeder, den ein Google Handy benutzt, kann in seinen Privatsphäre Einstellungen selber feststellen, welche Aktivitäten Google gesammelt hat.

Mit dem Handy wird jeder Standort erfasst, wann das Handy in Betrieb genommen wird und zu welchen Zeiten der Nutzer „schläft“. Auch wird festgestellt, welche Anwendungen genutzt und wie und wann sie genutzt werden. Über die Suchmaschinen, den Browser und die Spracheingaben, sogar über die Tastatur sammeln mobile Betriebsysteme Daten. Und nahezu alle Apps, die auf Google Handys installiert sind, sammeln Nutzerdaten und senden sie an Google. Darunter sind einige Apps, die auf dem Handy vorinstalliert sind („Bloatware“) und nicht deinstalliert werden können. Der Nutzer merkt davon nur wenig. Viele Nutzer sind ununterbrochen mit dem Internet verbunden und haben ständig ihre Ortungsfunktion, Bluetooth etc aktiviert. Vielleicht wundert ein Nutzer sich über eine Push-Mitteilung mit der Frage von Google, wie es ihm gerade in dem Restaurant gefiel, wo er eben zum Essen war.

Apple und besonders Google sammeln wahrscheinlich auch Daten über ihre Email-, Kontakte- und Kalenderapps, deren Daten auf ihren Servern gehostet werden. Google hindert Nutzer, ihre privaten Daten anderswo zu hosten. So wird oft die Synchronisation von Nextcloud mit Google Android erschwert. Diese Erfahrung habe ich gemacht. Apple lässt OpenSource Software auf seinen Geräten gar nicht zu. Wer ein Apple Gerät nutzt, kann keine Anwendungen außerhalb der Apple Welt nutzen. Bei Google kann man auch außerhalb des eigenen Play Stores Apps installieren, wenn man weiß, wie das geht. Aber es wird erschwert, unabhängige Software zu installieren und die Daten außerhalb des Google Imperiums zu verwalten.

Noch extremer ist es bei den Banking- Apps und der Bezahlfunktion Apple- oder Google Pay. Mit diesen Anwendungen bauen sich die beiden Datenkonzerne ein Monopol auf. Schon heute geht mobiles Banking und digitales Bezahlen nur noch mit einem Google oder einem Apple Gerät. Das heißt, ohne ein Gerät mit einem Apple oder einem Google Betriebssystem kann man diese Dienste, die heute nicht mehr wegzudenken sind, nicht nutzen.

Apple und Google versuchen mit ihren Diensten und Anwendungen, ihre Kunden zu binden. Ich kenne Leute, die auf ihr IPhone oder ihr IPad schon deshalb nicht verzichten „können“, weil sie Apps (kleine Programme) nutzen, die es nur bei Apple gibt. Der Preis davon sind nicht nur die Kosten für die Benutzung dieser Apps, die oft sogar bezahlpflichtig sind, sondern die Preisgabe ihrer Daten an den Apple Konzern. Vielen Leuten ist egal, was Apple und Google an Infos sammeln. Sie sagen: „Ich habe nichts zu verbergen“. Andere haben sich damit abgefunden, möchten aber auf den Komfort, den diese Dienste bieten, nicht verzichten. Die Tatsache, dass Google Maps so zuverlässig über Staus informiert, funktioniert nur deshalb, weil alle Leute ihre Bewegungsdaten Google zur Verfügung stellen.

Auch ich habe ein IPad, um Banking und bestimmte Dienste von Apple, Google und um es für mein Online-Banking zu nutzen. Da das IPad in der Regel zu Hause bleibt, ist es eigentlich auch kein Mobilgerät für mich. Bei meinem Handy sehe ich das etwas kritischer. Mir ist ganz wichtig, unterwegs ein Mobilgerät bei mir zu haben, mit dem ich die Vorteile des Internets nutzen kann, ohne ununterbrochen digital verfolgt zu werden. Google und Apple müssen nicht erfahren, wo und was ich unterwegs alles mache. Mein Handy, das ich unterwegs mit nehme, ist ein google freies Android Handy, das weitgehend mit Open Source Software betrieben wird. Das Android ist von allen Programmcodes und Anwendungen befreit, die Daten sammeln und ohne mein Wissen an andere weiter geben. Auch gibt es keinen Dienst, bei dem man sich mit einem Account anmelden muss. Alle Funktionen und Apps kann man völlig anonym nutzen.

Von /e/os zum GrapheneOS Handy

Es ist sehr ärgerlich, aber ich habe mein Handy verloren. Das Fairphone mit dem google freien Android Betriebssystem /e/os hatte ich seit ca. zwei Jahren und war im Großen und Ganzen damit recht zufrieden. Das Fairphone erwies sich als sehr robust und bekam keinen Kratzer trotz mancher Stürze. Auch an dem Betriebssystem habe ich mich gewöhnt. Es enthält keine Bloatware sondern nur Apps, die man wirklich braucht. Meine Kontakte und Kalender wurden in einer gehosteten Nextcloud verwaltet. Als Suchmaschine benutze ich einen searx-Fork auf allen Geräten, welcher von der Organisation betrieben wird, die /e/os heraus gibt. Der Browser ist Bromite, mit Addblocker ausgestattet. Soziale Netzwerke wie Twitter, Mastodon und Facebook nutzte ich nur mit dem Browser.

Was mir beim /E/Os Betriebssystem besonders gefiel, war Advanced Privacy. Damit konnte man seinen Standort verschleiern und mit einem Klick seine IPAdresse aus einem anderen Land vortäuschen. Das nutzte ich zuletzt in Litauen, um auf die Inhalte einer deutschen Seite zugreifen zu können. Vielleicht wird mir das bei GrapheneOS fehlen?

Der einzige Haken und daher auch Grund für mich, das System zu wechseln, sind die nur verspätet und daher auch mangelhaft ausgelieferten Sicherheitspatches. Das sicherste googlefreie Android Betriebssystem soll GrapheneOS sein. Da es ausschließlich auf Google Pixel Smartphones ausgeliefert wird, ist garantiert, dass die Geräte genauso schnell mit den Patches versorgt wird, wie die Google eigenen Systeme. Aber nicht nur die Sicherheitsausstattung ist ein Motiv, das Betriebssystem auszuprobieren, es wird auch von Experten wie Mike Kuketz empfohlen. Er verlost sogar Handys mit darauf installiertem GrapheneOS an seine Unterstützer. Das macht man nur aus Überzeugung. In wenigen Tagen soll mein Google Pixel 7a mit vorinstallierten GrapheneOS im Haus sein.

Ich habe mir schon den Kopf darüber zerbrochen und leide immer noch etwas an Kopfschmerzen, ob ich mir weiterhin die Mühe machen will, auf den „Komfort“ von Google und Apple zu verzichten. Ich hätte mir auch das baugleiche Google Pixel 7a mit dem Google Android bestellen können. Es ist derzeit das beste Google Handy für „nur“ 500 Euro. Das Handy mit GrapheneOS kostet 733 Euro. Oder noch bequemer wäre es gewesen, mir gleich ein Samsung oder ein Apple Handy aus dem Fachmarkt zu holen und gleich in Betrieb zu nehmen. Aber bei Google und Apple sitzt man im goldenen Käfig. Der Preis ist, dass man alle Daten, Kontakte, Aktivitäten mit Google oder Apple teilt. Bei Samsung und Co teilt man seine Daten auch noch mit diesen Konzernen. Und nicht nur mit diesen Konzernen sondern auch noch mit den zahlreichen vorinstallierten Apps von Unternehmen (Bloatware), die ebenfalls Daten sammeln und Akkukapazität fressen.

Wenn man schon einmal die Freiheit genossen hat, unabhängig von Apple und Google zu sein, möchte man dies zumindest mit dem Mobilgerät nicht mehr gerne missen. Ich möchte gerne ein Handy, bei dem ich die Ortungsfunktion ausschalten kann, ohne weiterhin von Google verfolgt zu werden. Und mit dem ich selbst entscheide, welche Daten ich mit den Diensten teile und welche nicht. Das ist mir die 200 Euro Differenz zum Google Handy wert.

Das Google Pixel mit GrapheneOS erhält fünf Jahre lang Sicherheitspatches und Updates. Wahrscheinlich länger, als ich es behalten werde, wenn ich so schusselig bin und es verliere, wie zuletzt.

Muss man (das Auto) immer online sein?

Muss man immer online sein? Diese Frage stellt sich nicht nur im Zusammenhang mit dem , das wohl fast jeder moderne Mensch heute bei sich mitträgt, und welches den ganzen Tag ununterbrochen mit dem verbunden ist.

Doch nicht nur das Internet, auch immer mehr Geräte, die man benutzt, sind pausenlos online. Sie empfangen ununterbrochen und senden Daten „nach Hause“. Auch mein neues VW ID.3 gehört dazu. Das ist einerseits ganz bequem. Vom Sofa aus lässt sich der Ladezustand kontrollieren, die Standklimatisierung an- oder ausschalten, ein Ladevorgang starten oder beenden. Eigentlich soll sich das Auto sogar ein Softwareupdate aus dem Internet herunterladen. Das klappt bei aber bislang noch nicht so richtig, aber das ist wieder ein anderes Kapitel.

Die Schattenseite ist, dass das Smartphone, die Geräte, und sogar das Auto ständig Daten irgendwohin senden. Zu , , und wie die Hersteller alle heißen und im Fall meines Autos, Volkswagen. Im Online-Modus senden die Autos Nutzungs- und Standortdaten an den Hersteller, in meinem Fall an Volkswagen. Der Hersteller ist aktuell wegen eines Datenlecks in den Schlagzeilen. Tesla sammelt übrigens nicht nur die Daten des Fahrzeugs sondern mit Hilfe von Kameras auch der Umgebung des Fahrzeugs. Insofern ist die Frage von öffentlichen Interesse, ob Autos immer online sein müssen.

Heute habe ich mein Auto mal offline geschaltet. Ich will ganz bewusst dies in Zukunft öfters tun, wenn ich unterwegs bin. Was für Google und Co gilt, gilt auch für Volkswagen. Es muss nicht immer sein, dass mein im Internet geteilt wird.

WhatsApp datensparsam nutzen

Vor längerer Zeit hatte ich mein komplett gelöscht. Genauer gesagt, seitdem ich das Google freie Handy mit dem /e/Os Betriebssystem benutze. Wenn ich schon ein Handy benutze, welches die Datenkrake weitgehend verbannt, will ich mir nicht die Datenkrake WhatsApp (#Meta) aufs Handy holen. Die App verschafft sich Zugriff auf alle Daten des Handys. (Kontakte, Fotos, etc.). Ohne Zugriff auf das ist die Nutzung von WhatsApp gar nicht möglich.

Ist ein (digitales) Leben ohne WhatsApp möglich? Eigentlich schon, aber nur mit Einschränkungen. Denn Trotz aller Kritik wegen des fragwürdigen Datenschutzes nutzt in meinem Umfeld jeder WhatsApp, selbst dann, wenn die Leute Facebook ablehnen. Nicht nur Einzelpersonen kommunizieren überwiegend mit WhatsApp, fast jeder Verein und jede Nachbarschaft organisiert seine mit diesem Messengerdienst. Ich bin Beisitzer im Vorstand einer Organisation, dessen neuer Vorsitzender vor ein paar Monaten vorschlug, für die Vorstandsarbeit eine WhatsApp Gruppe zu gründen. Als ich sagte, dass ich kein WhatsApp nutze, erntete ich verständnislose Blicke. Von meinem Chor bekam ich die wichtigsten Infos per Email zugesandt, dennoch bekam ich nicht immer mit, was intern in der WhatsApp Gruppe abgemacht wurde. WhatsApp ist ein absolutes Muss, wenn man am digitalen Leben teilnehmen will.

Dabei gibt es mit alternativen Messengern wie , oder durchaus gute Alternativen zu Whatsapp. Die funktionieren im Wesentlichen ähnlich, bieten aber absoluten Schutz der persönlichen Daten, wie Fachleute sagen. Der Quellcode ist offen und kann von jedermann kontrolliert werden kann. Was mit den Daten von WhatsApp geschieht, ist bekannt. Sie werden vom Meta Konzern ausgewertet. Meta weiß, mit welchen Leuten man kommuniziert und in welchen Netzwerken man aktiv ist. Der Meta Konzern erhält über das Adressbuch Zugriff auf die Telefonnummern und Emailadressen aller Kontakte, selbst von Leuten, die WhatsApp, und Facebook gar nicht nutzen.

Ganz lässt sich deshalb WhatsApp nie aussperren, denn selbst wenn man keinen Dienst vom Meta nutzt. Die Telefonnummer, Emailadresse und möglicherweise sogar die Wohnadresse stehen in vielen Adressbüchern, die längst zum Meta-Konzern hochgeladen wurden. Der Datenkonzern kennt also die Telefonnummer und Emailadresse. Ich habe ja auch einen Account bei Facebook, den ich allerdings nur mit dem Browser nutze. Eine App von Facebook habe ich nicht installiert. Dennoch ist mir bewusst, dass auch über meinen Facebook Account der Meta Konzern Daten von mir sammelt, zumindest dann, wenn ich bei Facebook eingeloggt bin. Ich lösche nach jeder Nutzung die Cookies aus meinem Browser und bin dann wieder absolut „raus“ aus Facebook. Auf diese Weise nutze ich Facebook datensparsam.

Gibt es einen Weg, auch WhatsApp datensparsam zu nutzen? Ja, ich glaube ihn gefunden zu haben. Dazu habe ich die WhatsApp auf mein altes Samsung Handy wieder installiert. Das Adressbuch auf dem Handy war leer. Um WhatsApp überhaupt in Betrieb nehmen zu können, muss man mindestens einen Kontakt im Adressbuch haben. Sonst geht nichts! Also habe ich ein paar wenige Telefonnummern von Freunden eingetragen, die WhatsApp nutzen. Für die Nutzung von WhatsApp habe ich WhatsApp Web auf einen Browser in meinem IPad eingerichtet, den ich nur für den Messenger nutze. Denn für WhatsApp Web werden auch Cookies eingesetzt. Löscht man nämlich die Cookies, ist der Zugang zu WhatsApp wieder entfernt. Um wieder an den Gruppenchats teilnehmen zu können, habe einige wichtige Leute gebeten, mich den Gruppen hinzuzufügen. In nur wenigen Tagen wurde ich den wichtigsten Gruppen wieder hinzugefügt.

Ich habe WhatsApp nur eingerichtet, um wieder an den Gruppenchats meiner wichtigsten Vereine teilnehmen zu können. Meine private Kommunikation erfolgt weiterhin über Signal oder per Mail. Ich werde WhatsApp weiterhin nur dann benutzen, wenn es nicht anders geht. Ein weiter Vorteil von WhatsApp Web ist, dass man nicht pausenlos mit Push up Meldungen vom Handy belästigt wird. Um WhatsApp aufzurufen, muss ich den Browser öffnen, auf dem WhatsApp eingerichtet ist. Ansonsten habe ich meine Ruhe. Mein Samsung Handy ruht in der Schublade meines Schrankes. Bestimmte Funktionen von WhatsApp kann ich über WhatsApp Web nicht nutzen. So kann ich über WhatsApp weder angerufen werden noch Videochats führen und auch keine Statusmitteilungen abgeben.

Geht WhatsApp im Datensparmodus?

Schon seit längerer Zeit habe ich kein auf meinem Handy mehr. WhatsApp ist wegen seines mangelnden Datenschutzes in die Kritik gekommen. Der Meta Konzern, zu dem auch Facebook gehört, bekommt durch WhatsApp Zugriff auf den Speicher und das Adressbuchs des Gerätes. Damit erfährt der Meta Konzern, mit wem man und wie häufig man mit bestimmten Kontakten kommuniziert. Er kann dies mit den Daten auf Facebook und Instagram abgleichen.

Dennoch kommt man an WhatsApp nicht ganz vorbei. Trotz der erheblichen Kritik an WhatsApp ist dieser Messenger immer noch Nummer 1. Fast jeder Verein und jede Nachbarschaft nutzt WhatsApp. Wer sich, wie ich, WhatsApp verweigert, bekommt nicht mehr alles mit. Ja, natürlich wurden mir auch die wichtigsten Nachrichten per Email mitgeteilt. Aber dennoch ist es mir passiert, dass ich eine wichtige Information verpasst habe. Deshalb habe ich mir eine Möglichkeit überlegt, wie man WhatsApp nutzen könnte, ohne seine gesamten Daten und Kontakte preiszugeben sondern nur die Daten, um WhatsApp nutzen zu können.

Dazu habe ich WhatsApp auf mein altes Samsung Handy installiert auf dem eine zweite SIM-Karte meiner Mobilfunknummer eingerichtet ist. In meinem Google Handy werden nur die Kontakte gespeichert, mit denen ich auf WhatsApp kommuniziere. Nur dieses Adressbuch gebe ich für WhatsApp frei. Meine gesamten Kontakte und Kalender verwalte ich in meiner Nextcloud, die ich mit meinen anderen Geräten verbunden habe. Darauf hat WhatsApp keinen Zugriff. Mein altes Handy liegt normalerweise in der Schublade und wird nur selten genutzt. Hauptsächlich nutze ich mein googlefreies Handy.

Um WhatsApp nutzen zu können, habe ich mir WhatsApp Web auf mein IPad eingerichtet. Mein Plan ist, dort ab und zu mal reinzuschauen, ob es was Neues auf WhatsApp gibt. Allerdings kann man auf diese Weise WhatsApp nur eingeschränkt nutzen. Zum Beispiel kann man keine Telefonanrufe empfangen etc. Aber ich will ja auch nur die Gruppenchats verfolgen können, mehr nicht! Als Messenger benutze ich hauptsächlich den Signal Messenger, und dies auch nur sparsam.

Den ersten Haken habe ich bereits gefunden: Whats App Web funktioniert nur so lange man keine Browser Daten (Cookies) gelöscht hat. Da ich das regelmäßig mache, habe ich WhatsApp auf den Safari Browser eingerichtet, den ich kaum nutze und deshalb die Daten dort auch nur sehr selten lösche. Wenn man die Browserdaten gelöscht hat, sind alle Chats auf WhatsApp Web gelöscht. Man muss die Webfunktion dann neu im Browser einrichten. Auf dem alten Samsung Handy bleiben aber alle Chats weiterhin erhalten, bis ich sie dort lösche. Außerdem ist ein Backup auf Google Drive eingerichtet, wenngleich nur monatlich, glaub ich.

Ich bin gespannt, ob mein Plan aufgeht. Das ganze ist erst am Anfang einer Testphase. Erst einmal muss ich mein Google Adressbuch auf Vordermann bringen, damit ich den WhatsApp Gruppen wieder hinzugefügt werden kann. Ich hatte nämlich dort alle Kontakte vorher gelöscht. Nun müssen wieder die Telefonnummern hinzugefügt werden, die ich benötige, um Zugang zu meinen Gruppen zu bekommen. Danach muss die Praxis zeigen, ob das ganze funktioniert.

Die Renaissance des Newsfeeds

Digitales. Twitter ist out. Facebook schon lange! Mastodon und dezentrale Netzwerke sind zwar im Aufwind, aber noch lange kein Ersatz für die klassischen Sozialen Netzwerke wie Twitter oder Facebook, auf denen fast alle Medien, Organisationen und andere interessante Informationsquellen bislang präsent waren. Die größte Informationsquelle war für mich bislang Tweetdeck, das Tool von Twitter, mit dem man sich mit einem Blick Übersicht über die Neuigkeiten aus aller Welt aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft verschaffen kann. Fast jede Organisation oder wichtige Person twittert, was sie denkt, plant und fordert. Mit Tweetdeck lassen sich die Accounts mit ihren Tweets in Listen nach Interessensgebieten einordnen und verfolgen. Doch seit der Übernahme von Elon Musk hat sich Twitter immer mehr zum Nachteil entwickelt. Twitter trackt, pusht Fake und dient als Geld(vernichtungs)Maschine für Musk. Längst habe ich mich von Twitter als aktiver Nutzer verabschiedet.

RSS-Newsfeeds bündeln Informationen aus aller Welt

Nun suche ich eine alternative Informationsquelle zu Twitter und habe RSS Newsfeeds wieder entdeckt. Die RSS Feeds gibt es eigentlich schon seit vielen Jahrzehnten, sind aber mit dem Boom Sozialer Netzwerke in die Versenkung gefallen. Fast jede wichtigere Internetseite bietet RSS-Newsfeeds an, die gegenüber einem Email-Newsletter einen entscheidenden Vorteil haben: Man kann sie jederzeit anonym abonnieren und abbestellen. Bei einem Email Newsletter gibt man dagegen seine Identität über die Emailadresse preis, wie bei der Nutzung eines Sozialen Netzwerkes. Für die Nutzung von RSS Feeds braucht man nur einen Feedreader. Dort trägt man die Feed Adresse ein und erhält eine Benachrichtigung mit dem Titel und einer kurzen Inhaltsbeschreibung des neuen Beitrags einer Website.
weiter geht‘ s unter dem Bild…

Screenshot: Feedreader mit dem Newsfeed von Zeit Online

RSS Feeds sind nur noch schwer zu entdecken

Ein kleines Problem besteht allerdings darin, die Adresse zum RSS Feed einer Seite zu finden. Leider wird ein RSS Feed nicht mehr überall angeboten und falls doch, ist das Angebot meist versteckt! Früher zeigte der Browser an, wenn ein RSS Feed verfügbar war, das ist lange vorbei! Selbst auf einer Website mit Newsfeed Angebot fehlt ein Hinweis darauf oft. Aber gerade wer detailliert informiert werden möchte, sollte RSS Feeds nutzen! Zum Beispiel bietet die Landwirtschaftskammer Niedersachsen auf ihrer Homepage ein riesiges Angebot an Spezialinformationen per RSS gebündelt aus folgenden Themenfeldern an: Pressemeldungen, Agrarförderung, Tier, Pflanzenbau, Düngeverordnung, Betrieb und Umwelt, Gartenbau, Forstwirtschaft.

Ein Newsreader bringt Ordnung in die Fülle an Informationen

Wenn man die RSS Feeds eines Angebots findet, kann man sie bequem mit einem RSS Reader abonnieren und verwalten. Die Newsfeeds lassen sich in Themenfächern eingruppieren (z.B. Blogs, Politik, Nachrichten, Wirtschaft, Kunst, Unterhaltung etc). Es gibt keine schnellere und bessere Informationsquelle als ein gut gepflegter RSS Newsreader. Man sieht kompakt die Titel und Kurzbeschreibungen aller neuen Beiträge zu dem gewünschten Thema mit den Links zu den betreffenden Websites.

Wer nur Informationen lesen und sich nicht darüber mit anderen austauschen möchte, ist mit einem Feedreader gut ausgerüstet. Wenn man sich darüber mit anderen im Internet austauschen möchte, kommt man aber um ein soziales Netzwerk nicht herum. Um aber wirklich gut informiert zu sein, braucht man vor allem einen Newsreader. Es wird dringend Zeit, RSS Feeds aus der Mottenkiste zu holen und sie wieder ins Rampenlicht zu bringen! Hintergrundinformationen zu RSS und Newsfeed gibt es unter https://www.rss-verzeichnis.de/.

Dr. Brakhages Vortrag über Absurditäten bei Kryptowährungen

Heimathaus Bakum. Großes Interesse gab es für einen Vortrag über Kryptowährungen im Bakumer Heimathaus. Dr. Kai Brakhage aus Vechta hielt ihn zum Thema „Unglaubliches aus dem Bereich der Kryptowährungen“.

Brakhage erläuterte zunächst, wie Kryptowährungen wie der Bitcoin eigentlich funktionieren. Kryptowährungen sind digitale Vermögenswerte („Coins“), die mit Hilfe von bestimmten Rechenformeln mit leistungsfähigen Computern errechnet werden. Die Zahlungen mit diesen Werten werden digital in Blocks zusammengefasst, die eine Kette bilden, die Blockchain.

Ursprünglich wurden Kryptowährungen erfunden, um eine Währung zu bilden, die sich der staatlichen Kontrolle entzieht. Zahlungen können mit einer Kryptowährung in Sekunden weltweit sicher über das Internet am Staat vorbei und unabhängig von Banken überwiesen werden. Und dies auch in Staaten mit unsicherem Finanz- und Währungssystem.

Dennoch verwies Dr. Brakhage auch auf die Risiken von Kryptowährungen. Jede Währung und jedes Finanzsystem basiere auf Vertrauen. Die Bürger in den hochentwickelten Ländern könnten auf ihre Banken, die Finanz- und Geldmarktpolitik und auf die Währungen ihrer Länder weitgehend vertrauen. Die Inflationsrate sei, abgesehen von der aktuellen Krise, relativ gering gewiesen. Besonders in Ländern mit instabilem Finanzsystem übten Kryptowährungen eine Anziehung aus. Es bestünden aber bei der Nutzung von Kryptowährungen auch hohe Risiken: 80 Prozent der „Kryptocoins“ seien unsicher. Jeder könne eine eigene „Währung“ bilden, aber nicht für deren Wert garantieren. Dr. Brakhage zeigte den Anwesenden seine eigene „Kryptowährung“, den „KaiCoin“ und überwies „KaiCoins“ in Sekundenschnelle auf meine Wallet, der digitalen Geldbörse.

Letztendlich werden Kryptowährungen hauptsächlich zur Spekulation genutzt und der Hype rund um die Bitcoins auch bei der Spekulation auf Kosten anderer missbraucht. Dr. Brakhage nannte Beispiele von bekannten und schrillen Persönlichkeiten in der Szene wie John Mc Afee und Sam Bankman-Fried, die den Krypto-Hype nutzten, um viel Geld zu „machen“ und zu verlieren. Dies führte zu gewaltigen Kursschwankungen. Dr. Brakhage warnte vor der Spekulation mit Kryptogeld. Dennoch habe die Blockchain Technologie durchaus eine Zukunft im Finanzsystem. In China, den USA und Europa wird bereits an digitalen Formen des Yuan, Dollars und Euros gearbeitet.

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