bloggt aus Bakum und aus seiner Welt

Kategorie: Dies und Das (Seite 1 von 3)

Alles, was mich sonst noch beschäftigt und interessiert

Zeitenwende – Nova Epoko

Esperanto suben. Die Nachrichten überschlagen sich. Die westliche Wertegemeinschaft zerbröckelt. Trump-MAGA-USA kündigt die transatlantische Partnerschaft mit markigen Worten auf: „Europa muss für seine Sicherheit selbst sorgen.“ US-Politiker und Technokraten stellen auch unsere Demokratie infrage und machen mehr oder weniger direkt Wahlwerbung für Populisten.

Trump-USA verhandeln mit Putin-Russland über die Köpfe der Ukrainer und Europa hinweg über die Zukunft der Ukraine und der Sicherheit in Europa.

Was bedeutet dies für Europa?

Europa hat nur eine Zukunft, wenn es sich vereinigt. Die Europäische Union hat 450 Millionen Einwohner. Gemeinsam könnte es einen Wirtschaftsraum mit mächtiger Stimme werden. Dazu muss es sich aber zu einem gemeinsamen Bundesstaat mit gemeinsamer Außen- und Verteidigungspolitik und einer Armee der Europäer weiter entwickeln.

Wenn diese Vereinigung aller 26 Staaten in der EU nicht gelingt, müsste sich ein Kerneuropa der Staaten bilden, die einen solchen gemeinsamen Bundersstaat bilden wollen.

Das größte Fiasko wäre ein Auseinanderbrechen Europas

Die Weltmächte Trump-USA, China und Russland haben kein Interesse an einem starken Europa. Es wäre in ihrem Interesse, wenn die Europäische Union zerfallen würde. Nationalstaaten wie Deutschland, Frankreich und das Vereinigte Königreich hätten dann keine Bedeutung mehr im globalen Weltgeschehen.

Europa braucht eine neue Sprache

Der Rückzung von Trump-USA und Brexit-Britannien aus der westlichen Wertegemeinschaft aufgrund nationaler Interessen hat auch zur Konsequenz, dass die angloamerikanische Sprache und Kultur ihren internationalen und völkerverbindenden Charakter verliert. Die englische Sprache verliert zunehmend ihre globale Rolle als Brückensprache. Längst sprechen Europäer und Amerikaner nicht mehr die neue Sprache. Europa braucht eine neue Sprachregelung. Hierbei könnte die neutrale internationale Sprache Esperanto eine wichtige völkerverbindende und identitätsstiftende Rolle spielen. Die Sprache basiert auf Elementen vieler europäischer Nationalsprachen, sie ist von keiner nationalen Kultur abhängig und sie ist sehr leicht und schnell erlernbar. Esperanto soll nicht die Nationalsprachen der euroäischen Staaten ersetzen, sie könnte aber Englisch als Brücken- und Wirtschaftssprache ersetzen.

Esperanto: La mesaĝoj ruliĝas. La komunumo de okcidentaj kaj demokratiaj valoroj falas. Trump-Maga-Usono nuligas la transatlantikan partnerecon kun teruraj vortoj: „Eŭropo devas certigi ĝian sekurecon mem.“ Usonaj politikistoj kaj teocokratoj ankaŭ pridubas niajn demokratiojn en Eŭropo Unio kaj pli-malpli rekte reklamas por populistoj. Trump-Usono negocas kun Putin-Rusio sen la registraroj de ukrainoj kaj de Eŭropaj statoj pri la estonteco de Ukrainio kaj sekureco en Eŭropo.

Eŭropo nur havas estontecon se la eŭropaj statoj kuniĝas kaj fariĝas unu komuna federacia Ŝtato. Eŭropa Unio havas 450 milionojn da loĝantoj. Kune ĝi povus fariĝi ekonomia areo per potenca voĉo. Por fari tion, tamen, ĝi devas disvolviĝi en komuna ŝtato kun komuna eksterlanda kaj defenda politiko kaj armeo de eŭropanoj. La rezignoj de Trump-USA kaj Brexit-Britain de la okcidenta komunumo de valoro pro naciaj interesoj ankaŭ havas konsekvencon, ke la anglo-usona lingvo kaj kulturo perdas siajn internaciajn rolojn.

La angla lingvo pli kaj pli perdas sian tutmondan rolon kiel ponto -lingvo. Eŭropanoj kaj usonanoj ne plu parolas la saman lingvon. Eŭropo bezonas novan lingvan reguladon: la neŭtrala internacia lingvo Esperanto povus ludi gravan kaj identigan rolon ĉi tie.

la traduko devos korekti

Promenado tra la vintra marĉo / Winterspaziergang durchs Moor

Promenado tra la vintra marĉo en mia regiono en la nordokcidenta Malsupra Saksio, Germanujo (Goldenstedter Moor). Glaciaj kovritaj arbustoj, griza nebulo, akvaĵoj kaj plantaĵoj kreas apartan etoson. Klaku sur fotoj por pligrandiĝi.

Spaziergang durch das winterliche Moor in meiner Region im nordwestlichen Niedersachsen (Goldenstedter Moor). Eisbedeckte Sträucher, grauer Nebel, Gewässer und Pflanzen erzeugen eine spezielle Atmosphäre. Zur großen Darstellung bitte auf die Bilder klicken.

Wie reklamiert man eine Barzahlung an einer Supermarktkasse?

Situation: Man geht in den Supermarkt, kauft dort Waren im Wert von weniger als 10 Euro ein und bezahlt an der Kasse mit einem 50 Euro-Schein. Man sagt noch beim Geben des Geldscheins, dass man 50 Euro gegeben hat. Die Kassiererin reagiert nicht und zahlt nur die Restsumme auf 10 Euro zurück. Bei der Reklamation bestreitet sie, 50 Euro erhalten zu haben. Sie behauptet, nur 10 Euro erhalten zu haben. Da sie, entgegen früherer Kassiererregeln den Geldschein schon in die Kasse gelegt hat, ist ein Beweis nicht mehr möglich.

Während man eine digitale Zahlung jederzeit kontrollieren kann, ist eine Barzahlung so nicht mehr für den Kunden kontrollierbar. Bei jeder Kartenzahlung wird der Zahlungsbetrag eindeutig gespeichert und kann auch im Nachherein reklamiert werden. Sobald man einen Geldschein in die Hand der Kassiererin legt, muss man ihr vertrauen, dass sie das Rückgeld ordnungsgemäß zurück gibt.

Früher wurde darauf Wert gelegt, Kassenvorgänge klar und deutlich abzuwickeln. Die Kassiererin nennt die Gesamtsumme, der Kunde bezahlt, die Kassiererin bestätigt das empfangene Geld und legt den Schein neben der Kasse. Erst wenn der Kunde das Restgeld akzeptiert, legt sie den Schein in die Kasse. Dies ist leider schon lange nicht mehr der Fall. Barzahlung an der Supermarktkasse ist mittlerweile eine Vertrauenssache geworden.

Digitale Bezahlung ist heute längst sicherer als Barzahlung geworden. Dies ist aber auch im Interesse der Konzerne. Die Kunden sollen auf digitale Bezahlung, im optimalen Fall sogar auf Zahlung mit einer Kundenkarte oder sogar App wechseln. Die Zahlung wird dann direkt digital belastet. Die Konzerne sammeln Kundendaten und sparen zugleich dabei Kosten. Außerdem sind digitale Zahlungen auch aus Sicht der Konzerne sicherer. Denn Kassierer können auch zu Lasten der Konzerne „falsch“ kassieren und viel Bargeld bedeutet für Einzelhändler auch hohen Aufwand an Sicherheitsmaßnahmen.

Gewaltberatung: Männer nicht erwünscht

Ich war überrascht, was ich heute beim Einkauf bei meinem Bäcker „in meine Brötchentüte“ bekam. Auf der Tüte stand: „Gewalt kommt bei uns nicht in die Tüte. Wir helfen.“ Außerdem war eine Cloppenburger Telefonnummer und ein QR -Code auf der Tüte zu sehen. Als ich auf den QR-Code klickte, öffnete sich eine Website des Roten Kreuzes Cloppenburg. Dort las ich:

„Die Beratungsstelle richtet sich an Frauen jeden Alters, jeder Kultur und jeder sexuellen Orientierung. Wir bieten professionelle und frauenspezifische Beratung und Unterstützung …“

Also kein Angebot für Männer. Da liegt für mich die Ursache des Problems, dass sich Gewaltberatung nur an Frauen (die angeblichen Gewalt-Opfer) richtet, nicht aber gleichzeitig an diejenigen richtet, die angeblich alleine Schuld an der Gewalt in Partnerschaften sein sollen, die Männer. Und dass trotz der vielen Angebote exklusiv für Frauen die Gewalt nicht abnimmt, sondern zunimmt.

Mit meiner Clique unterwegs in Sachsen-Anhalt – Vojaĝado kun mia bando en Saksio-Anhaltino

en Esperanto-lingvo vidu suben!
Am 3. Oktober ist in Deutschland der Nationalfeiertag. Wir waren mit unserer Clique vom 3. bis 5. Oktober in Sachsen-Anhalt und besichtigten unter anderem Zerbst, Lutherstadt Wittenberg, Dessau und Wörlitz. Ein Paar unserer Clique stammt aus Sachsen-Anhalt, so hatten wir eine sehr gute Reiseleitung. Am ersten Tag unserer Reise machten wir einen Rundgang durch die Stadt Zerbst und aßen abends im Hotel gemeinsam.

Am nächsten Tag fuhren wir nach Wittenberg. In dieser Stadt wirkte Martin Luther und fand die Reformation und die Gründung der evangelisch-lutherischen Kirche ihren Ursprung. Wir besichtigten unter anderem die Stadtkirche mit dem Reformationsaltar und die Schlosskirche, an dessen Tür Luther die berühmten 95 Thesen heftete. Nachmittags besichtigten wir den Park Gartenreich Wörlitz, wo wir eine Gondelfahrt unternahmen. Anschließend fuhren wir nach Dessau und besichtigten die Bauhaus Meisterhäuser.

Am letzten Tag unserer Reise besichtigten wir das Francisceum, eine Schule in Zerbst. In dem Gebäude des Gymnasiums war ursprünglich ein Franziskanerkloster, später als Folge der Reformation eine evangelische Lateinschule. Neben ihr entstand dort auch eine Art Universität, die „Anhaltinische Landesuniversität“. Unter dem Dessauer Landesfürsten Leopold Friedrich Franz wurde das Gymnasium im 18. Jahrhundert mit der damals modernen Pädagogik der Philanthropisten weiter weiter entwickelt und erhielt seinen heutigen Namen. Die Schule hat eine sehenswerte Bibliothek mit alten Bibeln, griechischen und lateinischen Schriften und Inkunabeln.

Vor unserer Heimreise besichtigten wir auch noch die Schlossruine, die von einem Förderverein sehr liebevoll wieder zu einer Ausstellung ausgebaut wird.  Im Schloss wohnte einst Prinzessin Sophie Auguste Friederike bis zu ihrer Abreise nach Russland im Jahr 1744. Dort wurde sie am Hof der Zaren verheiratet und später die Zarin „Katharina die Große“.

Esperanto: La 3-a de oktobro estas en Germanujo la nacia festo. Mi estis kun nia bando de la 3-a ĝis la 5-a de oktobro en Saksio-Anhaltino kaj vizitis interalie la urboj Zerbst, Wittenberg, Dessau kaj Wörlitz. Paro de nia bando devenas el Saksio-Anhaltino, do ni havis tre bonajn gvidantojn dum nia vojaĝo. La unuan tagon ni ekskursis post nia alveno la urbon Zerbst. Vespere ni kune manĝis en la hotelo.

La sekvan tagon (la 4-a de oktobro) ni veturis al Wittenberg. la reformisto Martino Luthero (Martin Luther) laboris en Wittenberg kaj la Reformacio kaj la fondo de la Evangelia Lutera Eklezio havis en ĉi tiu urbo ĝiajn originojn. Interalie ni vizitis la urban preĝejon (Stadtkirche) kun la reformacia altaro kaj la kastelpreĝejon (Schlosskirche), ĉe kies pordo Lutero alfiksis la famajn 95 tezojn. Posttagmeze ni vizitis la parkon Gartenreich Wörlitz, kie ni veturis per gondolo. Ni poste veturis al Dessau kaj vizitis la mastro-domojn (Meisterhäuser) de Bauhaus.

En la lasta tago de nia vojaĝo ni vizitis la Francisceum, lernejon en Zerbst. La gimnasia konstruaĵo estis origine franciskana monaĥejo, kaj poste, kiel rezulto de la reformado, protestanta latina lernejo. Aldone al ĝi, tie estis fondita ankaŭ speco de universitato, la „Anhaltinische Landesuniversität“. Sub la Dessau suvereno Leopold Friedrich Franz, la gimnasio estis plue evoluigita en la 18-a jarcento kun la tiama moderna pedagogio de la filantropoj kaj ricevis sian nunan nomon. La lernejo havas vidindan bibliotekon kun malnovaj Biblioj, grekaj kaj latinaj skribaĵoj kaj inkunabloj.

Antaŭ nia vojaĝo hejmen ni vizitis ankaŭ la kastelruinojn in Zerbst, kiujn ame konvertas en ekspozicion de subtena asocio.  Princino Sophie Auguste Friederike iam vivis en la kastelo ĝis ŝi foriris al Rusujo en 1744. Tie ŝi estis edziĝinta ĉe la kortego de la caroj kaj poste iĝis la carino „Katerino la Granda“.

Europa in der Krise – wir brauchen junge Leute, die sich für ein geeintes Europa einsetzen

Die Europäische Union wurde gegründet, damit die Nationen und Staaten in Europa mehr und mehr zusammenwachsen. Vor 80 Jahren wurde mitten in Europa Krieg geführt, verursacht vom faschistischen Deutschland. Als Folge der beiden Weltkriege des letzten Jahrhunderts entschlossen sich mutige Bürger und Politiker, sich für ein gemeinsames friedliches Europa einzusetzen.

Heute breiten sich Rechtspopulismus und Nationalismus überall in Europa mehr und mehr aus, die Europäische Union wird in Frage gestellt, indem das gemeinsame europäische Recht ausgehöhlt wird, einige Länder beteiligen sich seit Jahren nicht an einer gemeinsamen Regelung der Migration.

Aber auch bei uns in Deutschland schwindet zunehmend die Begeisterung für ein gemeinsames Europa. Es fehlen Leute, die sich für das gemeinsame Europa einsetzen. Stattdessen gewinnen rechtspopulistische Parteien immer mehr Wähler, besonders unter jungen Menschen. Viele Menschen halten die Vorteile, die das gemeinsame Europa bietet, entweder für selbstverständlich oder sie sehen sogar mehr Nachteile als Vorteile. Die EU steht für viele für ein bürokratisches Monster, das wenig mit ihrem Leben zu tun hat. Der EU wird die Schuld für die ungeregelte Migration gegeben.

Für die ältere Generation, der ich angehöre, stand dagegen das gemeinsame Europa einmal für Fortschritt und Freiheit. Wir können uns noch an Grenzen, Mauern und Stacheldraht erinnern. Wir haben uns in unserer Jugend nach Freiheit gesehnt. Nach einer Welt ohne Grenzkontrollen und einer Welt der Freundschaft unter den Nationen. Die Welt hat sich zum Erschrecken meiner Generation drastisch umgedreht.

Heute ist wieder Krieg in Europa. Auch unsere Sicherheit steht auf dem Spiel. Die Weltmächte China und Russland bedrohen auch die Freiheit und Demokratie in Europa, sie tun alles, um ein geeintes Europa zu spalten. Auch in den USA besteht die Gefahr, dass der Trumpismus die Weltordnung nachhaltig nach Rechts verschiebt. „America first“ könnte bedeuten, dass die USA sich von der transatlatischen Partnerschaft abwendet. Ein gespaltenes Europa wäre dann schutzlos den globalen Weltmächten ausgeliefert, wirtschaftlich und militärisch.

Gerade im Interesse der jungen Menschen müsste es sein, dass sie sich für einen gemeinsamen europäischen Bundesstaat einsetzen. 

Seit mehreren Jahren gehöre ich der überparteilichen Europa-Union an. In meinem Kreisverband, der zu den größten Verbänden in Niedersachsen zählt, sind viele ältere Europafreunde. Doch ist unser Kreisverband leider längst hoffnungslos überaltert. Es gibt nur wenig junge Mitglieder in unserem Kreisverband. Dabei müsste es genau umgekehrt sein! Gerade für die jungen Leute ist das gemeinsame Europa so wichtig! Denn nur das gemeinsame Europa kann Frieden, Freiheit und Wohlstand sichern. Die jungen Europäer aller Länder müssen sich dringend für die Reform und Vertiefung der europäischen Einigung einsetzen, im ureigensten Interesse. Wir älteren Semester können die EU nicht retten und schon gar nicht verbessern, was dringend notwendig ist. Die Kompetenzen der EU müssen nicht verringert sondern erweitert und klarer definiert werden.

Dazu seid ihr, die Jugend, gefragt. Wir brauchen eine „Europe for future“-Bewegung, die von europabegeisterten jungen und engagierten Leuten getragen wird. Die Europa-Union und die europäische Begeisterung sollte von der Jugend, nicht von Rentnern getragen werden. Sonst hat Europa keinerlei Zukunft.

Die neue Un-Kultur in Politik und Gesellschaft

Bei den Grünen ist nicht nur der Parteivorstand zurückgetreten. Auch der komplette zehnköpfige Vorstand der grünen Jugendorganisation ist zurückgetreten – und nun kommt es: Er ist sogar komplett aus der Partei ausgetreten!

Eine Pressemitteilung des Vorstandes habe ich auf der Homepage der Grünen Jugend zwar nicht gefunden, aber das Deutschlandradio berichtet über das Schreiben des Vorstandes:

In dem Schreiben heißt es, die Entscheidung sei bereits vor der Bekanntgabe des Rücktritts des Parteivorstandes getroffen worden. Zur Begründung hieß es, der Vorstand der „Grünen Jugend“ gehe nicht davon aus, dass eine personelle Neuaufstellung zu einer inhaltlichen und strategischen Neuausrichtung der Partei im gewünschten Sinne führe.

Deshalb sei es besser, getrennte Wege zu gehen. Man glaube – Zitat – „dass es mittelfristig keine Mehrheiten in der Partei für eine klassenorientierte Politik gibt, die soziale Fragen in den Mittelpunkt rückt und Perspektiven für ein grundsätzlich anderes Wirtschaftssystem aufzeigt.“ (Deutschlandradio)

Das ist schon eine Hausnummer, wenn man sogar als Vorstandsmitglied aus einer Partei austritt, wenn man seine politischen Ziele dort nicht durchsetzen kann. In diesem Fall will nicht nur ein einzelnes Vorstandsmitglied sondern sogar der komplette Vorstand aus der Partei austreten. Weiterhin wird in anderen Medien berichtet, die ehemaligen Vorstandsmitglieder wollten eine neue linke Kraft „mit aufbauen“, also eine Gegenpartei der Grünen, die die Menschen „begeistern“ würde.

Natürlich ist es völlig legitim für ein jedes Parteimitglied, aus seiner Partei auszutreten, wenn es sich dort nicht mehr vertreten fühlt. Auch ich habe mir schon oft einen Austritt aus meiner Partei erwogen, weil ich so manche Mehrheitsentscheidung meiner Partei nicht mitgetragen habe. Aber als Parteimitglied respektiere ich auch andere Mehrheiten in meiner Partei. Ich schließe dennoch einen Austritt nie völlig aus. Aber so ein Schritt ist schon gravierend, besonders dann, wenn man ein Amt ausübt.

Letztendlich geht es immer auch um Grundüberzeugungen, die man als Mitglied einer Partei mit trägt. Ich bin überzeugt, dass unser Land Volksparteien wie die CDU (und eigentlich auch die SPD) braucht, Parteien, die unterschiedliche gesellschaftliche Schichten und Interessen bündeln. Interessenskonflikte innerhalb von Parteien gehören zum Alltag. Als Demokrat muss man für seine Ziele um Mehrheiten kämpfen, auch innerhalb einer Partei. Einfach Amt hinschmeißen und austreten ist kein demokratisches Verhalten.

Leider gibt es zu viele prominente Vorbilder für dieses undemokratische Verhalten, mit Oskar Lafontaine und Sarah Wagenknecht seien nur zwei genannt. Beide traten aus ihren Parteien aus, weil sie ihren „Kopf“ nicht dursetzen konnten. Das Érgebnis ist „ihre“ eigene Partei, das Bündnis Sarah Wagenknecht. Schon deshalb würde ich eine Partei, die ausgerechnet Frau Wagenknecht zum Programm macht, nicht gerade unterstützen, weder als Mitglied noch mit meiner Stimme.

Allen Parteien weht der Wind derzeit kalt ins Gesicht. Partei- und Demokratieverdrossenheit macht sich überall breit. In allen Parteien und Gesellschaftsschichten. Bei Wahlen erhalten Splittergruppen zunehmend Stimmen. Populistische Parteien (wie zum Beispiel die Wagenknecht-Partei (BSW) entstehen aus dem Nichts, über deren Ziele und Programm außer ein paar globalen Ansprachen von Frau Wagenknecht niemand etwas weiß, gewinnen auf einen Schlag mehr als 10% Stimmen. Die klassischen Parteien straft man ab, indem man eine rechtspopulistische Partei (AfD) mit bekanntermaßen faschistischen Protagonisten wählt, ohne zu bedenken, dass so eine Partei unseren Frieden und Wohlstand gefährdet.

Unsere Demokratie steht derzeit auf dem Prüfstand und alle Parteien müssen um den gesellschaftlichen Zusammenhalt kämpfen. Demokratie bedeutet, sich aktiv an der Meinungsbildung zu beteiligen, aber auch Mehrheitsentscheidungen zu respektieren.

Ich ziehe die Zeitumstellung so langsam vor

Jeder merkt es. Es ist kalt, nass und dunkel geworden. Der klimatische Herbst hat begonnen. Die gesetzliche Zeit richtet sich wenig danach. Laut Gesetz ist noch bis Ende Oktober „Sommerzeit“ verordnet. Die Uhren bleiben gnadenlos eine Stunde vorgestellt.

Das bedeutet, dass es um 7.00 Uhr „Sommerzeit“ nach normaler Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) erst 6.00 morgens ist. Am 13. September wird es in meinem Wohnort Bakum erst nach 7.00 Uhr (Sommerzeit) so richtig hell, zumal die Sonne schon nicht mehr so hoch am Horizont steht. Wenn man nicht schon Mitte September im Dunkeln aufstehn möchte, lohnt es sich, später aufzustehen und später ins Bett zu gehen.

Am 26. Oktober, dem Tag vor der Zeitumstellung auf die normale MEZ, ist wird es in Bakum erst gegen 9.00 Uhr (Sommerzeit) hell. Normalerweise wäre es dann aber eigentlich erst „acht“ Uhr morgens. Da ich, gewohnt ist, um „halb sechs“ Uhr früh aufzustehen, sitze ich Ende Oktober morgens mehr als drei Stunden im Dunkeln, wenn ich mich nach der „Sommerzeit“ richte. Mich macht das depressiv. Deshalb ist das Beste, den Tagesrhytmus so langsam eine Stunde später zu verschieben und den Tag bestensfalls zu beginnen, wenn es dämmert.

Über den Sinn und Unsinn von „Sommerzeit“ und „Winterzeit“ streiten sich die Leute alljährlich zu den Zeitumstellungen im Frühjahr und im Spätherbst. Die einen schwören auf die „Sommerzeit“ und genießen die langen, hellen Sommerabende. Die anderen lehnen eine Zeitumstellung völlig ab. So recht weiß man heutzutage eigentlich nicht mehr, welches eigentlich die normale Mitteleuropäische Zeit ist. Einige fordern deshalb sogar die ganzjährige „Sommerzeit“, weil ihnen die Zeitumstellungen zuwider sind. Während für viele Leute der Jetlag beim Urlaubsflug in ferne Länder kein Thema ist, ist die Zeitumstellung für viele ein Drama.

Für mich ist die Zeitumstellung im Frühjahr eigentlich nicht das Problem. Im Sommer finde ich es auch toll, wenn man eine Stunde früher aufsteht und dann einen langen hellen Tag erlebt. Aber die Zeitumstellung erst Ende Oktober ist mir einfach zu spät. Mitte September, zum Herbstbeginn, wäre mir deutlich lieber. Nun kann man es nicht jedem Recht machen, aber jeder kann es sich selbst so einrichten, wie es am angenehmsten ist. Viele Menschen können es sich einrichten, wann sie aufstehen und ins Bett gehen. Zum Beispiel, wenn sie in Gleitzeit arbeiten oder wie ich selbstständig oder im Ruhestand sind.

Theoretisch zumindest! Praktisch hat das Ganze ein paar Haken. Zum Beispiel für Eltern, deren Kinder noch zur Schule gehen und alle Schichtarbeiter, deren Arbeit sich nach festen Zeiten richten. Und auch mir fällt es schwer, eine Stunde später ins Bett zu gehen, als ich es eigentlich gewohnt bin. Der Körper lässt sich nicht so einfach eine Stunde umstellen. Aber die persönliche Zeitumstellung muss man ja nicht mit Gewalt durchziehen, sondern man kann auch einfach etwas länger liegen bleiben, solange es noch dunkel ist. Und das Frühstück, Mittag- und Abendessen etwas später genießen, wie an den langen, hellen Sommertagen.

Und wenn es dann Ende Oktober wirklich wieder die normale Stunde schlägt, dann ändert sich für mich nicht besonders viel, außer, dass die „Tagesschau“ dann wieder zur „richtigen“ Zeit im Flimmerkasten läuft, nämlich abends um acht Uhr normaler Zeit.

Ein paar Fragen zum „Warntag“

Heute (12. September 2024) ist wieder der bundesweite „Warntag“. Bundesweit wird ein Probealarm auf allen Geräten ausgelöst. Ich hatte „zufällig“ (natürlich absichtlich) mein Handy dabei und pünktlich wurde es sehr laut und abwechselt flackerte die Warnmeldung weiß und rot auf meinem Handy. Sie wurde per Cell Broadcasting versandt. Nachdem ich „OK“ angeklickt habe, ist die Meldung verschwunden. Wo ist sie geblieben? Wo findet man die Meldung, wenn man sie noch einmal nachlesen möchte? Ebenfalls war die Warnsirene deutlich zu hören. Sie befindet sich im Turm der benachbarten Pfarrkirche.

Merkwürdigerweise wurde ich nicht so recht über mein IPad gewarnt, obwohl ich es gerade zu diesem Zeit genutzt habe und auf ihm die Warn-App NINA installiert ist. Normalerweise muss eine WarnApp dann auch Alarm schlagen, selbst dann, wenn das Gerät gerade nicht benutzt wird. Wie das Handy zum Beispiel. Oder wurde ich doch von Nina „gewarnt“? Eben flackerte kurz ein Pop Up von Nina auf meinen Bildschirm mit einer Entwarnung auf. Wenig Alarm, wenn es um Leben oder Tod geht. Sie müsste deutlich visuell und auch hörbar in den Vordergrund gerückt werden, auf jedem Gerät!

Da bleiben dann doch ein paar Fragen übrig. Funktioniert eine solche Warnung auch nur lokal, zum Beispiel bei lokalen Katastrophen? Was ist, wenn ich meine Ortungsfunktion abgeschaltet habe? Beim Handy wäre dies kein Problem, denn über die Mobilverbindung kann der Mobilfunkanbieter über die lokalen Telefonmasten auch lokale Cell Broadcasts versenden. Was passiert beim Ausfall des Internets oder des Mobilfunks? Was machen Schwerhörige?

Screenshot der NINA Warnapp mit den Warnmeldungen

Der Tag nach der Wahl in Sachsen und Thüringen

Der gestrige Wahlsonntag war ein einschneidend historischer Tag in der Geschichte Nachkriegsdeutschlands. Erstmals ist in einem Bundesland, in Thüringen, bei einer Landtagswahl eine rechtsradikale Partei zu stärksten Kraft gewählt worden. Erschreckend, denn Thüringen war auch das Land, in dem der Aufstieg der NSDAP begann. Es wurde zum „Mustergau“ der Nazis. Jetzt strebt AfD-Mann Höcke nach dem Ministerpräsidentenamt. Die AfD war zuvor vom Landesverfassungsschutz als rechtsextrem bezeichnet worden, das hat aber mehr als 30% der Wähler nicht davon abgehalten, die AfD zu wählen. Die CDU erhielt 24% der Wählerstimmen und wurde nur zweitstärkste Kraft.

In Sachsen blieb die CDU unter dem bisherigen Ministerpräsident Kretschmer bei den Landtagswahlen stärkste Kraft, muss aber mit der Wagenknechtpartei und den Linken koalieren, um die fast gleich starke AfD von der Regierung fernzuhalten.

Die Ampelparteien wurden gnadenlos in die Bedeutungslosigkeit abgewählt. Die stolze SPD, deren Wurzeln auch in der vor 155 Jahren im Thüringischen liegenden Eisenach gegründeten Sozialdemokratischen Arbeiterpartei liegen, erhielt in ihrem Stammland Thüringen nur noch schlappe 6% Stimmen. Grüne und FDP flogen aus dem Thüringer Landtag heraus. In Sachsen flog die FDP aus dem Landtag raus, die SPD erreichte 7% und die Grünen 5%.

Die Wagenknechtpartei BSW und die AfD hätten die Möglichkeit, die Macht in Thüringen zu übernehmen. Beides Parteien, die keine Waffen mehr in die Ukraine liefern und mit Putin „verhandeln“ wollen. Beides Parteien, die Arbeitsplätze und den Wohlstand in unserem Land massiv gefährden und die extrem fremdenfeindlich sind. Die CDU muss mit der Wagenknechtpartei eine Koalition bilden, um die AfD von der Macht auszuschließen. Dabei muss sie die Kröte schlucken, mit Wagenknecht zusammen zu arbeiten, während sie ursprünglich jede Koalition mit der Linken ausgeschlossen hatte. Wagenknecht war Mitglied der kommunistischen Plattform der Linken, bevor sie ihre eigene Partei gründete. Wie die CDU mit Wagenknecht zusammenarbeiten könnte, bleibt nicht nur mir ein Rätsel.

Das Klima in unserem Land wird sich nach dieser Wahl maßgeblich ändern. Die AfD hat einen Dammbruch erreicht. Wird die „Brandmauer“ der CDU zur AfD über kurz oder lang fallen? Auf regionaler Ebene soll sie ja schon längst im Osten gefallen sein. Die Bundespartei betont, dass es keine Zusammenarbeit mit der AfD geben wird. Wenn die Brandmauer tatsächlich fallen würde, würde dies auch für die CDU gewaltige Konsequenzen haben. Die CDU muss sich aus ihrer Zwickmühle befreien, von der AfD nach rechts treiben zu lassen. Sie hat in weiten Teilen des Ostens ihre Basis verloren und ist teilweise gar nicht mehr im Osten vertreten. Verloren gegangenes Vertrauen muss in der Bevölkerung neu aufgebaut werden, um ihren Anspruch als „Volkspartei“ gerecht zu werden.

Welche Konsequenzen ziehen die anderen Parteien, um den Rechtsruck und die Fremdenfeindlichkeit in Deutschland zu bekämpfen, die sich nicht nur in Ostdeutschland breit macht? Unser aller Wohlstand hängt davon ab, denn Deutschland ist auf Handel und Wandel mit anderen Ländern angewiesen. Deutschland braucht das gemeinsame Europa und auch transkontinentale Beziehungen, denn nur dann können Frieden, Freiheit und Wohlstand auch in Zukunft für unsere Nachkommen gesichert werden, nur dann können wir die Herausforderung der Klimakrise meistern.

Für mich als Christ und Demokrat darf es keine Zusammenarbeit mit einer rassistischen und fremdenfeindlichen Partei geben, die vom Verfassungsschutz mehrfach als rechtsextrem bezeicnnet wurde. Eine Kooperation mt einer Partei, in der es überzeugte Nazis gibt, die die sogenannte Remigration zum Ziel haben, ist für mich ausgeschlossen.

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