georg-rosenbaum.de

bloggt aus Bakum und aus seiner Welt

Abriss des alten Rathauses in Bakum

Kaum ein Thema hat die Einwohner meines Dorfes Bakum so bewegt wie der Neubau des Rathauses. Die Meinungen darüber sind immer noch gespalten. Das alte Rathaus wurde in den 80iger Jahren gebaut und war erst 40 Jahre alt. Es entsprach aber nicht mehr dem Zeitgeist und den Bedürfnissen der Verwaltung. Über den Neubau wurde in der Lokalpolitik kaum gestritten. Fast einstimmig wurde die acht Millionen Euro teure Investition im Rat der Gemeinde Bakum beschlossen. Das ist viel Geld für eine kleine Gemeinde von knapp 7.000 Seelen! Eine Renovierung des alten Rathausgebäudes und eine Erweiterung „lohne sich nicht“, wurde den Bürgern vorgerechnet. Während die äußere Fassade vielen Mitbürgern zu monströs und ortsfremd ist, wirkt es innen sehr freundlich und einladend.

Beim Abreißen von (historischer) Bausubstanz waren die Bakumer schon immer radikal. Es steht kaum noch ein historisches Gebäude im Ortskern. Auch relativ neue Gebäude wurden sehr schnell wieder abgerissen. Der alte Kindergarten, die Volksbank, mehrere Gastwirtschaften im Ortskern, darunter die Gastwirtschaften Alma Geising und Beckmann sowie die Schmiede Fette und die alte Mühle wurden abgerissen. Das ist in der Historie des Dorfes nur ein Bruchteil der Gebäude, die im Zeitverlauf abgerissen wurden. Wenn mein Großvater sehen würde, wie heute „sein“ Heimatdorf aussieht, wäre er sicher schockiert. Von dem historischen Dorf aus seiner Zeit ist nichts mehr wiederzuerkennen! Es steht noch die Kornbrennerei Meistermann, der Saalbetrieb ist allerdings schon lange geschlossen. Und das Gebäude des früheren Modehauses C. Rosenbaum.

Allerdings würde er sich auch über die Veränderung seines früheren Wohn- und Geschäftshauses C. Rosenbaum mit damaliger Landwirtschaft wundern. Aus dem früheren Laden und dem Viehstall ist eine Krankengymnastik mit Fitnesszentrum entstanden. Das einzige, was noch an die alte Geschichte des Hauses erinnert, ist die Diele, in der noch einige Gegenstände und Bilder aus seiner Zeit in Ehren gehalten werden, darunter das „Hökerregal“ (Verkaufsregal) des Kolonialladens, der dort an gleicher Stelle betrieben wurde. Ansonsten wurde auch in diesem Haus alles komplett verändert.

Nichts ist so beständig in Bakum wie der Wandel!

Esperanta rekonilo – Erkennungszeichen für Esperantisten

Estas cirkaŭ du milionoj Esperantistoj en la tuta mondo. Se vi volas trovi Esperantistojn vi devas montri esperantajn rekonilojn. Eble aliaj Esperantistoj rigardas glumarkon aŭ butonon, kiuj montras esperantajn signojn.

Seitdem ich Esperanto lerne, werde ich oft gefragt, wo und wie man Esperantosprecher überhaupt treffen kann. Es gibt schätzungsweise zwei Millionen Esperantosprecher auf der ganzen Welt. Das ist relativ wenig, aber mehr, als man glaubt. Es ist durchaus möglich, dass einem mal eine Esperantistin oder ein Esperantist über den Weg läuft. Um sichtbar zu machen, dass man Esperantosprecher (Esperantist) ist, muss man ein Erkennungszeichen tragen. Zum Beispiel ein Aufkleber oder einen Anhänger mit dem Esperanto-Zeichen auf dem Rucksack. Ich bin gespannt, ob mich demnächst jemand anspricht: „Ho, kia suprizo! Ĉu vi parolas Esperanton?“ – „Oh, was für eine Überraschung! Sprichst du Esperanto?“

Meine erstes Rendevouz mit der Packstation

Ich habe es schon oft misstrauisch beäugt. Der monströse gelbe Kasten am Supermarkt meines Lieblingsdorfes. Es handelt sich um die Packstation. Bislang blieb ich davon verschont.

Postbote Jupp brachte mir früher jeden Brief und jedes Päckchen in den Laden. Oft hatten wir noch Zeit für einen persönlichen kleinen Schnack. Aber persönlicher Service wurde groß geschrieben. Schon lange habe ich keinen Laden mehr. Und auch den Service der Post gibt es nicht mehr. Bislang klappte es aber, meine Pakete persönlich an der Haustür in Empfang zu nehmen. Selten gaben die Paketdienste die Sendungen auch beim Nachbarn ab. Heute lag nur ein schnöder gelber Zettel im Briefkasten, der mir mitteilte, dass ich mir die Mühe machen muss, mein Paket selbst aus dem mysteriösen gelben Kasten heraus zu holen.

Dafür gibt es bei der Post derzeit noch zwei Möglichkeiten. Bei einer Packstation mit Bildschirm kann man einen Code, der auf der Benachrichtigung steht, an der Packstation scannen lassen lassen, dann öffnet sich das Fach, in dem das Paket liegt. Zum Glück ist in meinem Dorf eine Packstation, bei der das so funktioniert.

Bei Packstationen ohne Bildschirm kann man das Packetfach nur noch über eine App öffnen. Dann wird es kompliziert! Demnächst dürfte diese Lösung wohl flächendeckend üblich werden.

Für technisch nicht so versierte Menschen ist es in beiden Fällen schwierig, an ihr Paket zu kommen. Schon das Einscannen ist nicht ganz einfach. Man muss den Code an ein ganz kleines Fenster halten. Ich habe dies mehrmals gemacht. Danach muss man am Bildschirm seinen Namen eintippen und mit dem Finger unterschreiben. Wer das nicht schafft, muss auf sein Paket verzichten.

Demnächst wird es ohne App wohl gar nicht mehr funktionieren. Guter Service sah mal anders aus. Damals, als Jupp das Paket noch persönlich überreichte. Und notfalls auch ein zweites Mal klingelte, wenn man gerade nicht im Haus war.

Was macht Georg Rosenbaum so den ganzen Tag?

Diese Frage bekomme ich oft gestellt. Manchmal geht mir das ziemlich auf den Geist, offen gefragt zu werden, wie ich meinen Tag verbringe, besonders dann, wenn diese Zeitgenossen sich im Grunde gar nicht wirklich für mich interessieren. Dabei habe ich ein so riesiges Beschäftigungsfeld, dass ich das gar nicht auf einer Seite unterbringen kann.

Eben habe ich meine Blogseite „Georg Rosenbaum“ aktualisiert und mir fällt ein, dass ich auch noch meine Aktivitäten in der Europa-Union Vechta hätte erwähnen können. Und dass ich mich in der Europawahlkommission unseres Landkreises mit anderen gemeinsam engagiere, damit die Europawahlen erfolgreich verlaufen. Meine Gartenaktivitäten fehlen auch, allerdings kommt mein Garten derzeit auch eher zu kurz. Ebenfalls gilt dies für mein Interesse an der offenen Altensozialarbeit gemeinsam mit den SelbstgestAltern und der zukünftigen Vernetzung älterer Menschen in unserer Gemeinde. Wie das in einer Gemeinde sich entwickelt, in der immer mehr ältere Menschen wie ich alleinlebend wohnen, bleibt spannend. Desweiteren bleibt unerwähnt, dass ich seit 20 Jahren aktiver Sänger im Chor bin.

Wer wissen möchte, was mich interessiert und beschäftigt, darf gerne mal unter Georg Rosenbaum nachschlagen.

Ĉiutage paroli Esperanton 1 minuton / täglich 1 Minute lang Esperanto sprechen

Ekde oktobro 2023 mi partoprenas retkurson pri la internacia planlingvo Esperanto. Per videa platformo „Zoom“ mi lernas kun aliajn kursanojn la internacian lingvon. Nuntempe ni ekzercas dum tridek tagoj respondi demandojn en esperanta lingvon kaj sendi filmeton per mesaĝiloj „Signalo“ au „Telegramo“ al aliaj kursanoj. Jen unan filmeton, kiu mi registris.

Seit Oktober 2023 nehme ich regelmäßig an einem Internetkurs der internationalen Plansprache Esperanto teil. Mit der Videoplattform „Zoom“ lerne ich gemeinsam mit anderen Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmern die internationale Sprache. Derzeit üben wir dreißig Tage lang täglich eine Frage in der Sprache Esperanto zu beantworten und diesen Film per Signal oder Telegram Messenger an andere Kursteilnehmer zu schicken. Hier ist ein Film, den ich aufgenommen habe. In ihm beantworte ich die Frage, wie man Esperanto am besten erlernt.

Fotos: CDU Europa-Gang mit Jochen Steinkamp

Die CDU Bakum lud zu einem Rundgang mit dem CDU-Europakandidaten Jochen Steinkamp durch den Bakumer Ortskern ein. Bei dieser Gelegenheit stellte sich der aus Lohne stammende Jochen Steinkamp den Bakumern vor, der nicht nur für die Europawahl am 9. Juni als Südoldenburger kandidiert sondern auch CDU-Kreisvorsitzender ist.

Wie sehr auch Bakum von der Europäischen Union profitiert, konnte man sich auf diesem Gang überzeugen. An vielen Stellen wurde die Dorferneuerung in Bakum aus EU-Fördermitteln finanziert, zum Beispiel im Bereich Kindergarten, Pfarrheim und Rathaus, Friedhof. Bürgermeister Averbeck führte durch diese Bereiche und stellte den Teilnehmern auch das neue Rathaus vor, welches einen sehr hellen und freundlichen Eindruck macht. Kirchenprovisor Christof Lamping erläuterte die Pläne für die neue Friedhofskapelle und den Friedhof, der erweitert werden soll. Der stellvertretende Vorsitzende des Heimatvereins begrüßte die Gäste am Heimathaus und informierte über die Aktivitäten des Heimatvereins. Dort fand auch der gemütliche Abschluss statt. Zum Starten der Galerie auf eines der Fotos klicken.

Europa-Gang mit Jochen Steinkamp

Der Bakumer CDU Gemeindeverband Bakum veranstaltet einen „Europa-Gang“ durch Bakum mit JochenSteinkamp, CDU-Kandidat zur
Europawahl 2024 und Bürgermeister Tobias Averbeck.

Los geht es um 14.00 Uhr beim Kindergarten St. Josef.
Der Rundgang führt durch den Kindergarten St. Josef, das neue Rathaus, den Friedhof, Dorfpark und Heimathaus, wo auch ab 16.00 Uhr der gemeinsamer Abschluss mit Grillen beim Heimathaus stattfindet.

Zu dem „Europa-Gang“ sind alle Bakumerinnen und Bakumer eingeladen, auch Nicht-Mitglieder der CDU.

Ehemaliger Bakumer, der in China wohnt, kritisiert meinen Blogartikel

Ein ehemaliger Bakumer, der seit 15 Jahren in China lebt, kritisiert meine aus seiner Sicht falschen Darstellung über China in meinem Beitrag zum Internationalen Tag der Muttersprache. Darin schrieb ich, dass Sprachen und Kulturen in vielen Ländern systematisch unterdrückt würden und zählte unter anderen Ländern auch China auf.

Dies sei falsch, schrieb mir der Bakumer per Email, der regelmäßig in meinem Blog reinschaut. In China würden keine Sprachen unterdrückt, vielmehr gäbe es eine Zweisprachigkeit in dem Land. Zuhause werde der lokale Dialekt gesprochen, in Schulen und auf Ämtern Standartchinesisch. Er lebt in der Stadt Zhengzhou (12 Millionen Einwohner) in der Provinz Henan, schrieb er mir. Seine Frau spricht den lokalen Henandialekt und Standardchinesisch. Auch er könne problemlos seine deutsche Sprache pflegen, niemand würde ihn dabei unterdrücken. In der Stadt gäbe es sogar „überall“ muslimische Einwohner (Hui), die ihre eigene Sprache pflegen könnten. Er wirft mir vor, „nicht informiert“ zu sein.

Ich habe ihm darauf einige seriöse Quellen geschickt, in denen über die Unterdrückung und Zerstörung der tibetischen Kultur und der Uiguren (muslimische Minderheit) ausführlich informiert wird:

Tageschau: Umgang mit Uiguren Bilder des Grauens
Deutschlandfunk: Minderheiten in China – Die Lage der Uiguren
NZZ: Das Ende der Fastenzeit – wie die Chinesen im Lande der Uiguren Basare schliessen und Lager eröffnen
BpB: China-Tibet
IGFM: Willkürliche Verhaftungen, Schikanen und Zerstörung der Kultur – Unterdrückung der tibetischen Gesellschaft hält an

Der Exil-Bakumer ging auf diese Quellen kaum ein und antworte mir, dass man dies „differenzierter“ sehen müsse. Zwar gäbe es „eine strenge Assimilierungspolitik und Lager“, die seien aber nicht für „alle“ Tibeter, „alle“ Uiguren oder „alle“ anderen Minderheiten. So nach dem Motto, die Tibeter oder Uiguren würden nicht unterdrückt, weil nicht jeder von ihnen im Umerziehungslager sei. In China gäbe es 56 Minderheiten, die größte sei die „Han-Nationalität“, der die meisten Chinesen angehörten. Die meisten Minderheiten hätten „sich selbst“ assimiliert und seien als Chinesen anerkannt.

Er unterstütze die Lager auf keiner Weise. Kein Mensch solle aufgrund seiner Herkunft oder seiner Religion verfolgt, bestraft oder umerzogen werden. Wenn allerdings die „Gefahr eines Aufstandes“ bestehe oder der „Versuch, eine Unabhängigkeit“ zu erklären, dass sei das seiner Meinung nach „etwas anderes“. Dies sei aber ebenso überall der Fall. Die USA würden auch nicht einfach Texas gehen lassen, schrieb er.

Ich war doch erstaunt, dass jemand, der aus Deutschland stammt, die Sprachregelung der kommunistischen Diktatur Volkschinas übernommen hat, indirekt damit die brutale Unterdrückung von Minderheiten rechtfertigt und dann noch einmal im nächsten Absatz wiederholt, es würden in China keinerlei Minderheiten und Sprachen unterdrückt und mir vorwirft, ich sei nicht informiert.

Als ich ihm antwortete, dass er selbst in seinen Antworten bestätigt habe, dass Minderheiten, die sich nicht assimilieren wollen und nach Unabhängigkeit streben, in „Umerziehungslagern“ und mit der Todesstrafe bestraft werden und ich aus diesem Grund meinen Blogbeitrag nicht ändern wolle, wurde er ungehalten,

Er antwortete schroff, dass er „nichts anderes erwartet habe“ und „erschrocken“ sei, wie wenig ich ihn verstanden habe. Die Umerziehungslager und Todesurteile hätten nichts mit meinem Beitrag und der Sprache zu tun. Es sei immer schade, das es Menschen gäbe, die sich „nicht genug“ informieren. Das finde ich auch!

Wird die offene Altenarbeit in Bakum eingestellt?

Seit einigen Jahren gibt es die Selbstgestalter in Bakum, eine Initiative, die offene Altenarbeit in Bakum anbietet. Sie lädt zu vielen Veranstaltungen für die Generation 60 plus ein. Im Kern geht es darum, dass ältere Menschen sich untereinander vernetzen und gemeinsam dabei unterstützen, ihr Leben selber zu organisieren. Das fängt damit an, die vielen Möglichkeiten in der zunehmend digitaleren Welt zu nutzen. Und setzt sich in der Umgestaltung des eigenen Umfeldes, der barrierefreien Wohnung, der Nutzung des vorhandenen ambulanten und stationären Hilfsangebote und den Mobilitätsangeboten fort. Damit dies ausgebaut werden kann, braucht es eine professionelle Altensozialarbeit. Dafür braucht es Projekte, die dauerhaft finanziert werden und weiter entwickelt werden.

Ältere Menschen werden auch im ländlichen Bereich zunehmend isoliert und benachteiligt. Dabei bilden alte Menschen zunehmend eine stille Mehrheit, die in unserer immer lauter werdenden Gesellschaft untergeht. Schon zu Anfang legte die Initiative Selbstgestalter aussagekräftige Zahlen vor. Demnach wächst der Anteil alter Menschen in der Gemeinde stetig an, trotz Zuzugs junger Familien nach Bakum. Gleichzeitig brechen traditionelle Familienstrukturen zusammen und auch Vereine sind kein Ersatz für die traditionelle Pflege und soziale Einbindung älterer Menschen. Viele Ältere fühlen sich auch nicht mehr kirchlich verbunden und betreut. Die Kirchengemeinde ersetzt daher keine offene Sozialarbeit. Die Selbstgestalter haben in Bakum in kurzer Zeit schon einiges bewegt. Vor allem ist es ihnen gelungen, ältere Menschen in Bewegung zu bringen.

Nun habe ich gehört, dass den Selbstgestaltern gekündigt wurde. Wie ich gehört habe, aus finanziellen Gründen. Es wird viel öffentliches Geld in Bakum investiert, in Schulen, Kinderbetreuung, in die Feuerwehr, in ein Millionen Euro teures Rathaus. Und da ist dann kein Geld für eine offene Altenarbeit verfügbar, in einer Gemeinde, in der immer mehr alte Menschen leben? Und welches Alternativangebot bietet die Gemeinde Bakum der älteren Generation an?

Keine Antwort kann es sein, dass bald alle zarten Pflänzlein der jungen, offenen Altensozialarbeit in der Gemeinde Bakum wieder einschlafen. Wenn es Pläne für eine Zukunft der offenen Altenarbeit gibt, sollten sie schon jetzt der Bakumer Generation 60 Plus präsentiert werden. Klar ist, dass es das nicht zum Nulltarif geben wird. Professionelle Sozialarbeit kostet Geld! Altenarbeit darf nicht gegen Jugendarbeit ausgespielt werden. Beides ist wichtig für unsere Gemeinde, in der es nicht nur darum gehen kann, dass die Wirtschaft und die Einwohnerzahl wächst, das soziale Miteinander aber verloren geht.

Infos: Selbstgestalter.info

21. Februar – Internationaler Tag der Muttersprache

Heute ist der internationale Tag der Muttersprache und der eigenen Dialekte. Das Recht auf eigener Muttersprache ist ein Grundrecht eines jeden Menschen, denn die eigene Sprache steht für die Kultur und Tradition der Gemeinschaft, in der man aufgewachsen ist. Im Südoldenburger Raum ist dies der plattdeutscher Dialekt. Leider werden immer mehr Sprachen und Dialekte verdrängt, aus ganz unterschiedlichen Gründen. Selbst bei uns in Südoldenburg sprechen nur noch wenig Menschen die traditionelle Sprache, das Plattdeutsch.

Das hat unterschiedliche Gründe, ein Grund ist der Zuzug von Menschen aus anderen Regionen. Zum Teil bringen sie ihre eigene Sprache mit. Als bisherige verbindliche Sprache wird in Deutschland Hochdeutsch gesprochen, sodass jeder Deutsch erlernen muss. Andererseits kann man Menschen aus anderen Kulturen nicht verbieten, ihre Muttersprache weiterhin zu pflegen. Damit die Menschen integriert werden, müssen sie die hiesige Sprache und Kultur neben ihrer eigenen akzeptieren. Das ist eine riesige Herausforderung für sie und unsere Region. Jeder Mensch darf aber in Deutschland auch seine eigene Muttersprache pflegen, was keineswegs selbstverständlich ist.

In nicht wenigen Gegenden der Welt werden Muttersprachen und Kulturen systematisch ausgerottet. Aktuelles Beispiel ist der Krieg in der Ukraine, die russische Dikatur führt diesen Krieg, um ihren Kulturraum mit Gewalt zu erweitern. Menschen, die sich der aufgezwungenen russischen Kultur nicht unterwerfen, werden ausgerottet. Ähnliches hört man aus China und anderen Regionen.

In anderen Räumen werden Sprachen mit politischer und wirtschaftlicher Macht verbindlich eingeführt, denken wir an die englische Sprache in Weltkonzernen, Universitäten, globalen Organisationen und der Weltwirtschaft. Mit der englischen Sprache wird aber auch die anglozentristische Weltsicht mit Macht eingeführt. Dass Englisch keinesfalls eine neutrale Weltsprache und Weltkultur ist, zeigt sich aktuell in der Tatsache, dass Großbritannien den Brexit, den Austritt aus der Europäischen Union, vollzogen hat und sich in den USA die nationalistische Ideologie von „America First“ zunehmend breit macht. Dies bedroht sogar zunehmend die internationale Stabilität und Friedensordnung. Mit zunehmender wirtschaftlicher Macht wird auch China mit seiner Kultur und Sprache Macht auf andere Länder und Kulturen ausüben.

Somit erhält der Welttag der Muttersprache ein besonderes Gewicht. Wir müssen für die Vielfalt der Kulturen, das Recht auf eigener Sprache kämpfen und uns gleichzeitig für mehr Völkerverständigung einsetzen, ohne dass andere Kulturen bedroht und ausgerottet werden. Die Europäische Union könnte hier ein Modell sein. 27 unterschiedliche Länder bilden freiwillig die europäische Union, gleichberechtigt in ihren unterschiedlichen Sprachen und Kulturen.

Die Website der Vereinten Nationen ist leider nur in den Sprachen arabisch, chinesisch, spanisch, englisch und französisch im Netz:

International Mother Language Day February 21

(Seite in englischer Sprache)

Hinweis: Ich erlerne gerade die neutrale, internationale Brückensprache Esperanto. Sie wird weltweit benutzt und dient dazu, die Völkerverständigung unter Menschen unterschiedlicher Kultur und Herkunft zu verbessern, ohne die anderen Sprachen und Kulturen zu verdrängen. Mehr erfährt man unter Esperanto.de.

« Ältere Beiträge

© 2024 georg-rosenbaum.de

Theme von Anders NorénHoch ↑