bloggt aus Bakum und aus seiner Welt

Schlagwort: Digitalisierung

Meine erstes Rendevouz mit der Packstation

Ich habe es schon oft misstrauisch beäugt. Der monströse gelbe Kasten am Supermarkt meines Lieblingsdorfes. Es handelt sich um die Packstation. Bislang blieb ich davon verschont.

Postbote Jupp brachte mir früher jeden Brief und jedes Päckchen in den Laden. Oft hatten wir noch Zeit für einen persönlichen kleinen Schnack. Aber persönlicher Service wurde groß geschrieben. Schon lange habe ich keinen Laden mehr. Und auch den Service der Post gibt es nicht mehr. Bislang klappte es aber, meine Pakete persönlich an der Haustür in Empfang zu nehmen. Selten gaben die Paketdienste die Sendungen auch beim Nachbarn ab. Heute lag nur ein schnöder gelber Zettel im Briefkasten, der mir mitteilte, dass ich mir die Mühe machen muss, mein Paket selbst aus dem mysteriösen gelben Kasten heraus zu holen.

Dafür gibt es bei der Post derzeit noch zwei Möglichkeiten. Bei einer Packstation mit Bildschirm kann man einen Code, der auf der Benachrichtigung steht, an der Packstation scannen lassen lassen, dann öffnet sich das Fach, in dem das Paket liegt. Zum Glück ist in meinem Dorf eine Packstation, bei der das so funktioniert.

Bei Packstationen ohne Bildschirm kann man das Packetfach nur noch über eine App öffnen. Dann wird es kompliziert! Demnächst dürfte diese Lösung wohl flächendeckend üblich werden.

Für technisch nicht so versierte Menschen ist es in beiden Fällen schwierig, an ihr Paket zu kommen. Schon das Einscannen ist nicht ganz einfach. Man muss den Code an ein ganz kleines Fenster halten. Ich habe dies mehrmals gemacht. Danach muss man am Bildschirm seinen Namen eintippen und mit dem Finger unterschreiben. Wer das nicht schafft, muss auf sein Paket verzichten.

Demnächst wird es ohne App wohl gar nicht mehr funktionieren. Guter Service sah mal anders aus. Damals, als Jupp das Paket noch persönlich überreichte. Und notfalls auch ein zweites Mal klingelte, wenn man gerade nicht im Haus war.

Exkursion nach Vilnius mit der Europa-Union

Litauen, eines der drei baltischen Länder, war das Ziel einer Reise mit der Europa-Union, Kreisverband Vechta. Wir besuchten die Hauptstadt Vilnius (Wilna), um das Land kennenzulernen. Ich war überrascht über den kulturellen Reichtum, der uns dort präsentiert wurde. Und über die Begeisterung der Litauer für ein modernes Europa und die Demokratie im Spannungsfeld der Bedrohung Russlands und des Krieges in der Ukraine.

Litauen wird als „Italien des Nordens“ bezeichnet. Vilnius hat unendlich viele Kirchen, stattliche Stadthäuser, Burgen, ein jüdisches Viertel, ein alternatives Stadtviertel (Uzupis), dass sich zur „unabhängigen Republik“ erklärt hat. Die Litauer lieben Natur, Feste, Bier und deftiges Essen, haben wir gelernt.

Mich begeisterte auch, wie fortschrittlich und modern Litauen im Bereich Digitalisierung, Verkehrswende, Radverkehr mit gut ausgebauten Radwegen und Emobilität ist. An allen Ecken gab es Ladestationen, Busse sind in Vilnius einfach mit Oberleitungen elektrifiziert, es gibt Carsharing mit Elektroautos, die man überall im Stadtverkehr sah.

© 2024 georg-rosenbaum.de

Theme von Anders NorénHoch ↑