Jeder merkt es. Es ist kalt, nass und dunkel geworden. Der klimatische Herbst hat begonnen. Die gesetzliche Zeit richtet sich wenig danach. Laut Gesetz ist noch bis Ende Oktober „Sommerzeit“ verordnet. Die Uhren bleiben gnadenlos eine Stunde vorgestellt.

Das bedeutet, dass es um 7.00 Uhr „Sommerzeit“ nach normaler Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) erst 6.00 morgens ist. Am 13. September wird es in meinem Wohnort Bakum erst nach 7.00 Uhr (Sommerzeit) so richtig hell, zumal die Sonne schon nicht mehr so hoch am Horizont steht. Wenn man nicht schon Mitte September im Dunkeln aufstehn möchte, lohnt es sich, später aufzustehen und später ins Bett zu gehen.

Am 26. Oktober, dem Tag vor der Zeitumstellung auf die normale MEZ, ist wird es in Bakum erst gegen 9.00 Uhr (Sommerzeit) hell. Normalerweise wäre es dann aber eigentlich erst „acht“ Uhr morgens. Da ich, gewohnt ist, um „halb sechs“ Uhr früh aufzustehen, sitze ich Ende Oktober morgens mehr als drei Stunden im Dunkeln, wenn ich mich nach der „Sommerzeit“ richte. Mich macht das depressiv. Deshalb ist das Beste, den Tagesrhytmus so langsam eine Stunde später zu verschieben und den Tag bestensfalls zu beginnen, wenn es dämmert.

Über den Sinn und Unsinn von „Sommerzeit“ und „Winterzeit“ streiten sich die Leute alljährlich zu den Zeitumstellungen im Frühjahr und im Spätherbst. Die einen schwören auf die „Sommerzeit“ und genießen die langen, hellen Sommerabende. Die anderen lehnen eine Zeitumstellung völlig ab. So recht weiß man heutzutage eigentlich nicht mehr, welches eigentlich die normale Mitteleuropäische Zeit ist. Einige fordern deshalb sogar die ganzjährige „Sommerzeit“, weil ihnen die Zeitumstellungen zuwider sind. Während für viele Leute der Jetlag beim Urlaubsflug in ferne Länder kein Thema ist, ist die Zeitumstellung für viele ein Drama.

Für mich ist die Zeitumstellung im Frühjahr eigentlich nicht das Problem. Im Sommer finde ich es auch toll, wenn man eine Stunde früher aufsteht und dann einen langen hellen Tag erlebt. Aber die Zeitumstellung erst Ende Oktober ist mir einfach zu spät. Mitte September, zum Herbstbeginn, wäre mir deutlich lieber. Nun kann man es nicht jedem Recht machen, aber jeder kann es sich selbst so einrichten, wie es am angenehmsten ist. Viele Menschen können es sich einrichten, wann sie aufstehen und ins Bett gehen. Zum Beispiel, wenn sie in Gleitzeit arbeiten oder wie ich selbstständig oder im Ruhestand sind.

Theoretisch zumindest! Praktisch hat das Ganze ein paar Haken. Zum Beispiel für Eltern, deren Kinder noch zur Schule gehen und alle Schichtarbeiter, deren Arbeit sich nach festen Zeiten richten. Und auch mir fällt es schwer, eine Stunde später ins Bett zu gehen, als ich es eigentlich gewohnt bin. Der Körper lässt sich nicht so einfach eine Stunde umstellen. Aber die persönliche Zeitumstellung muss man ja nicht mit Gewalt durchziehen, sondern man kann auch einfach etwas länger liegen bleiben, solange es noch dunkel ist. Und das Frühstück, Mittag- und Abendessen etwas später genießen, wie an den langen, hellen Sommertagen.

Und wenn es dann Ende Oktober wirklich wieder die normale Stunde schlägt, dann ändert sich für mich nicht besonders viel, außer, dass die „Tagesschau“ dann wieder zur „richtigen“ Zeit im Flimmerkasten läuft, nämlich abends um acht Uhr normaler Zeit.