Mein Weg zum Google freien Handy fing mal ganz klein an. Heute benutze ich ein Custom Rom, ein Handy mit einem Android ohne Google Verknüpfung. Aber man kann die Datensammelei bei Google Android Handys schon mit kleinen Maßnahmen einschränken.

Google Konten-Einstellungen ändern

Man kann unter Einstellungen – Google die Privatsphäreeinstellungen so ändern, dass der Web- und Appaktivitätenverlauf, der Standortverlauf und der YouTubeverlauf nicht mehr gespeichert wird („pausieren“). Außerdem kann man die personalisierte Werbung ausschalten und die Werbe ID von Zeit zu Zeit auswechseln.

Anderen Browser installieren

Der vorinstallierte Chrome Browser sendet jede Eingabe an Google weiter. Außerdem ist die Auswahl der Suchmaschinen stark beschränkt. Ich hatte auf meinem Google Handy deshalb den Firefox installiert. Der sicherste Browser soll der Bromite Browser sein, in ihm ist gleich ein Werbeblocker integriert. Wichtig sind auch die Browsereinstellungen, mit denen das Tracking eingeschränkt werden kann. In den Einstellungen kann man dafür sorgen, dass alle Daten, Logins und der Verlauf der besuchten Seiten nach jeder Sitzung gelöscht werden.

Alternative Suchmaschine einrichten

Standartmäßig ist nicht nur beim Chrome Browser sondern auch beim Firefox Browser als Standart Suchmaschine Google voreingestellt. Die kann man durch eine andere Suchmaschine wie DuckDuckGo einstellen, die keine Daten sammelt. Ich nutze https://spot.murena.io/ und bin damit sehr zufrieden, weil dort keine Werbung eingeblendet wird.

Bloatware ersetzen und deaktivieren

Jedes Google Android Handy hat voreingestellte Apps, die automatisch Daten sammeln. Die Tastatur, Email, Kalender, Kontakte, Notizen, Nachrichten, Telefon, uvm senden pausenlos „nach Hause“ was dort eingegeben wird. Eine Alternative sind dazu die „Schlichten Apps“ (Simple Mobile Tools) sie können aus dem Google Play Store installiert werden. Dazu muss man in den Apps nur nach dem schlichten Kalender, Tastatur oder Notizen suchen. In den Einstellungen können sie unter Apps als Standart Apps definiert werden. Außerdem sind noch viele weitere Apps vorinstalliert, die man nicht braucht. Jede App ist ein Strom- und Speicherfresser. Leider kann man Bloatware nicht deinstallieren. Man kann sie aber zumindest deaktivieren. Damit fressen sie zwar immer noch Speicher, aber weniger Strom vom Akku.

Kalender und Kontakte nicht auf Google verwalten

In den Google Handys ist meist voreingestellt, dass man alle Kontakte und Kalender auf Google verwaltet. Das scheint zwar praktisch zu sein, aber Google liest genau mit, mit wem man Kontakt hat oder was man den Tag über für Termine hat. Eine Möglichkeit ist, die Kontakte auf der SIM Karte oder lokal dem Telefon zu speichern. Damit ist garantiert, dass die Kontaktadressen auch privat bleiben. Eine andere Möglichkeit ist, die Synchronisation mit Google abzuschalten. Der Nachteil ist dann aber, dass man dann die Kontakt- und Kalenderdaten nicht mit anderen Geräten synchronisieren kann. Eine Alternative sind kostenlose Nextcloud Hostinganbieter wie Hosting.de. Leider ist die Synchronisation auf Google Android Handys nicht so einfach, Google tut alles, damit ihr möglichst im goldenen Käfig bleibt und die Google Dienste nutzt. Ich verwalte alle Kontakte und meinen privaten Kalender mit Nextcloud und synchronisiere sie von dort aus mit meinen anderen Geräten.

Möglichst wenig Apps nutzen, statt dessen den Browser benutzen

Je weniger Apps man installiert, desto mehr spart man Akku und Speicherkapazität und desto mehr schützt man seine eigene Privatsphäre. Viele Anwendungen kann man mit Einschränkungen auch im Browser nutzen. Beispiel: Facebook. Wenn man nur ab und zu mal nachsehen möchte, was auf Facebook los ist, reicht dafür der Aufruf im Browser vollkommen. Die entsprechende Seite lässt sich auf dem Startbildschirm verlinken und funktioniert dann als Web App. Niemand weiß, wie Daten in den Apps verarbeitet werden. Mit dem Browser teilt man nur die Daten, die man selber eingibt. Mit der Zeit sammeln sich dennoch immer mehr Apps auf dem Handy an. Regelmäßig sollte man nicht genutzte Apps entfernen. Eine App ist schnell neu installiert, wenn man merkt, dass man sie doch braucht. Man sollte sich auch überlegen, ob zum Beispiel die Banking-Software unbedingt auf dem Handy laufen muss oder es nicht reicht, wenn sie auf dem Tablet installiert ist.

Berechtigungen für Apps auf das Notwendige einschränken

Wenn man auf eine App nicht verzichten möchte, sollte man kontrollieren, ob die Berechtigungen der App notwendig sind. Braucht die Fahrkartenapp der Bahn oder des Verkehrsverbundes tatsächlich den Zugriff auf den Kalender oder das Adressbuch? Muss die App ununterbrochen Zugriff auf alle Dateien, den Standort und das Internet haben? Unter Apps und Berechtigungen kann man nicht notwendige Berechtigungen und Zugriffe der Apps abschalten. Bei seltener Benutzung kann man alle Berechtigungen abschalten und vor Benutzung die für die Funktion notwendigen Berechtigungen genehmigen.

Hinweis: Es handelt sich um einen älteren Artikel von mir, der nicht ganz aktuell ist. Heute nutze ich ein Handy mit einem Android System ohne Google. Dennoch halte ich den Beitrag für alle lesenswert, die ein Google Android Handy nutzen. (24. September 2024)