bloggt aus Bakum und aus seiner Welt

Schlagwort: Verkehr

Das Bahnchaos symbolisiert die Krise in Deutschland

Nirgendwo wird deutlicher sichtbar, wo unser Gemeinwesen in Deutschland steht, wie auf einem Bahnhof. Deutschland stand einmal für Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit, für Erfinderreichtum und Technik. Und für ein geordnetes Gemeinwesen. Das war einmal!

Gestern war ich mit der Bahn unterwegs nach Münster. Da ich am Samstag meine Fahrt von Vechta nach Osnabrück unterbrechen musste, weil die Strecke ab Bramsche gesperrt wurde, entschloss ich mich diesmal, von Diepholz aus zu starten. Zu meinem Ärger hatte ich wieder vergessen, VOR Fahrtantritt zu überprüfen, ob die Bahn auch wirklich fährt.

Denn man kann sich heute nicht mehr sicher sein, dass die Bahn pünktlich ist und ob sie überhaupt fährt. Fast bei jeder Bahnfahrt läuft irgendetwas verkehrt. Ein Zug hat Verspätung, einen Motorschaden, die Strecke ist gesperrt, weil ein Zug liegen geblieben ist oder ein Gegenzug erwartet wird oder ein anderer Zug gerade „überholt“. Mein Zug hatte ein „Defekt“ und in Diepholz erfuhr ich, dass er mit einer prognostizierten Verspätung von einer halben Stunde erwartet würde. Daraus wurden 40 Minuten. Hätte ich dies vorher gewusst, hätte ich den nächsten Zug eine Stunde später genommen und eine Dreiviertelstunde Aufenthalt am schaurig-schönen Diepholzer Bahnhof erspart

Die Hinfahrt nach Münster gestaltete sich dann für mich relativ reibungslos, weil ich das Glück hatte, einen anderen Zug von Osnabrück nach Münster nehmen zu können. Mit Westfahlenzug fuhr ich recht angenehm in die Westfalenstadt und besichtigte alle Weihnachtsmärkte in der City.

Nach dem Stadtbummel erlebte ich dann das Bahnchaos im ansonsten recht ansprechenden Münsteraner Bahnhof. Pausenlos wurden Verspätungen und Zugausfälle angekündigt. Auch mein Zug konnte erst mit zehn Minuten Verspätung abfahren, denn vorher wurde noch ein ICE in Richtung Hamburg erwartet, der sich mit 40 Minuten verspätet hatte. Ein anderer ICE in Richtung Stuttgart fiel ganz aus. Die Verspätungen und Ausfälle im Fernverkehr sind angesichts der teuren Bahntarife inakzeptabel. Im Nahverkehr kann man ja derzeit mit dem Deutschlandticket relativ günstig reisen, oft sogar genauso schnell oder sogar noch schneller als mit den teuren Fernreisezügen.

Mein Regionalzug nach Osnabrück fuhr erst mit 10 Minuten Verspätung los. Unterwegs musste er stoppen, weil er von einem anderen Zug „überholt“ wurde. Zum Glück war die Verspätung aber nicht so groß, dass ich den Anschlusszug nach Diepholz erreichte, der vom Nachbargleis abfuhr. Wenn ich nicht mit dem Deutschlandticket relativ günstig fahren könnte, würde ich keine Bahn benutzen. Ich kann jeden Autofahrer verstehen, der die Bahn meidet. Allerdings hat auch das Autofahren seine Schattenseiten. Der katastrophale Zustand der Autobahnen, die ständigen Baustellen und Staus und der zunehmend aggressive Straßenverkehr sind für mich gute Gründe, weiterhin das Bahnchaos In Kauf zu nehmen.

Sowohl der Zustand der Straßen und unserer öffentlichen Verkehrsangebote sind katastrophal und dies zeigt, dass in Deutschland so einiges nicht mehr „rund“ läuft und die einst stolze Erfinder- und Unternehmernation im Abstieg begriffen ist.

Tempo 30 an der Kirchstraße

Heute gibt die CDU Bakum auf Facebook bekannt, dass auf einem wichtigen Teilstück der Ortsdurchfahrt durch Bakum jetzt endlich Tempo 30 eingeführt werden kann. Das ist ein großer Erfolg! In meinem alten Blog hatte ich immer wieder über die katastrophale Verkehrslage in Bakum berichtet.

Tempo 30 gilt bereits jetzt an der Kirchstraße ab der Bäckerei Mählmeyer rund um die unübersichtlichen Kurve an der Kirche und dem Pfarrheim bis zur Großtagespflegestelle an der Cloppenburger Straße. Dort rauschen täglich tausende Fahrzeuge, darunter auch der Schwerlastverkehr von dem Autobahnanschluss oder aus Richtung Vechta in Richtung Cloppenburg entlang. An der Strecke ist auch der Einzugsbereich Kindergarten, die Zufahrt zur Oberschule und zu den Banken und Apotheken. Ich bin sehr froh, dass dies endlich erreicht werden konnte.

Jetzt fehlt nur noch der Ausbau noch fehlender Rad- und Gehwege im Ortskern sowie eine Entlastung der Ortsdurchfahrt im Bereich Darener Straße, von-Galen-Straße, Loher Straße und Kirchstraße. Aber es scheint auch hier absehbar zu sein, dass diese neuralgischen und gefährlichen Kreuzungen für Fußgänger und Radfahrer entschärft werden.

Beitragsfoto: Blick in die Kirchstraße in Bakum mit einem provisorisch aufgestellten Tempo 30 Schild. Foto: CDU Bakum

© 2024 georg-rosenbaum.de

Theme von Anders NorénHoch ↑