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Schlagwort: Twitter

Heute habe ich auch mein Facebook-Konto entfernt

Die Fastenzeit ist ein guter Anlass, auch mit Gewohnheiten aufzuräumen, die zweifelhaft sind. Bei mir ist das die Nutzung des asozialen Netzwerkes Facebook. Vor ein paar Tagen hatte ich bereits meinen Twitter Account gelöscht. Viel mehr Zeit meiner Internetnutzung hat aber Facebook beansprucht. Facebook ist nicht weniger zweifelhaft als Twitter. Es wird dort Fake verbreitet und auf der anderen Seite von dem Meta Konzern jede Menge zensiert sowie fragwürdige Inhalte selber verbreitet. Fragwürdig wird es vor allem dann, wenn Facebook selbst zweifelhafte Beiträge verbreitet und dann den Nutzern mit Disziplinarstrafen („Konto-Einschränkungen“) droht, die die von Facebook selbst geteilten Beiträgen an andere weiter verbreiten. Das ist mir heute passiert und hat das Fass zum überlaufen gebracht.

Heute wurde mir zum zweiten Mal mit der Einschränkung meines Kontos gedroht, weil ich angeblich Regeln verletzt hätte. Diesmal ging es sogar um einen Beitrag, den ich gar nicht selber veröffentlicht, sondern nur weiter an meine „Freunde“ geteilt hatte. In dem Beitrag wurde behauptet, die mexikanische Präsidentin habe dem US-Präsidenten mit Gegenmaßnahmen gedroht, weil die USA eine Mauer an der Grenze bauen will und Mexiko mit Strafzöllen überzieht. Es ist nicht das erste Mal, dass Facebook mir mit Erziehungsmaßnahmen droht.

Ein genauso wichtiger Grund ist aber, dass die Nutzung von Facebook viel zu viel Raum in meinem Tagesverlauf einnimmt. In gewisser Weise bin ich Facebook süchtig. Einiges wird mir fehlen. Zum Beispiel die auf Facebook sehr aktive Esperanto Gruppe mit 25.000 Mitgliedern und immer wieder interessanten Beiträgen. Aber leider gibt es viele Inhalte, mit dem mich der Meta-Konzern auch auf der Seite gehalten hatte. Viel Spam und Müll hat mich auch zu wenig ersprießlichen Kommentaren und Diskussionen gereizt, die eher meine toxischen als meine positiven Eigenschaften herauskitzelten. Es wird nun interessant, wie es mir ohne Facebook geht. Jetzt nutze ich noch zwei Dienste von Meta: WhatsApp und Instagram. Beide Dienste nutze ich aber nur sehr sporadisch. Außerdem bin ich auf Mastodon sowie auf Signal und Telegram aktiv.

Twitter-Account nach der Vance-Rede deaktiviert

Der Tag nach der Vance-Rede ist der Tag, an dem ich meinen Twitter Account endgültig deaktiviert habe. Meinen Facebook Account und meinen Insta Account behalte ich zwar vorerst noch, aber auch diese amerikanischen Dienste sehe ich sehr kritisch. Wenn die USA uns einerseits vorwirft, dass unsere Demokratie nicht mehr funktionieren würde und andererseits die Pressefreiheit im eigenen Land unter Trump gefährdet ist, muss man sich fragen, ob man US-amerikanische Dienste noch nutzen kann.

Der neue US-Vice-Prösident Vance hatte bei seiner Rede auf der Münchener Sicherheitskonferenz den europäischen Staaten Mängel in der Demokratie vorgeworfen. Ich habe mich noch nie so weit von den USA entfernt gefühlt wie jetzt! Bei Twitter war ich mehr als 10 Jahre Mitglied, bei Facebook bin ich noch länger dabei.

Natürlich ist mir klar, dass dies nur eine Symbolhandlung ist. Denn ich bin Mitglied noch bei mehreren Meta-Diensten (WhatsApp, Facebook, Instagram) und ich habe einen Google und einen Apple Account. Während ich Google nur noch selten nutze, läuft mein iPad, mit dem ich diesen Beitrag schreibe, auch über einen Apple Account. WordPress ist eine amerikanische OpenSource Software, mit der dieser Blog läuft. Die Software ist zwar auf einem deutschen Server installiert, aber auch mit Google verknüpft. Ganz aus der amerikanischen Nummer kommt keiner raus!

Dennoch müssen wir Europäer nicht nur militärisch, sondern uns auch technisch von den USA unabhängiger machen. Das ist die Konsequenz, die wir nach der Vance-Rede in München ziehen müssen. Wir brauchen eigene europäische Soziale Netzwerke und eigene Betriebssysteme, die unserem Verständnis von Demokratie und Datenschutz entsprechen.

Die Renaissance des Newsfeeds

Digitales. Twitter ist out. Facebook schon lange! Mastodon und dezentrale Netzwerke sind zwar im Aufwind, aber noch lange kein Ersatz für die klassischen Sozialen Netzwerke wie Twitter oder Facebook, auf denen fast alle Medien, Organisationen und andere interessante Informationsquellen bislang präsent waren. Die größte Informationsquelle war für mich bislang Tweetdeck, das Tool von Twitter, mit dem man sich mit einem Blick Übersicht über die Neuigkeiten aus aller Welt aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft verschaffen kann. Fast jede Organisation oder wichtige Person twittert, was sie denkt, plant und fordert. Mit Tweetdeck lassen sich die Accounts mit ihren Tweets in Listen nach Interessensgebieten einordnen und verfolgen. Doch seit der Übernahme von Elon Musk hat sich Twitter immer mehr zum Nachteil entwickelt. Twitter trackt, pusht Fake und dient als Geld(vernichtungs)Maschine für Musk. Längst habe ich mich von Twitter als aktiver Nutzer verabschiedet.

RSS-Newsfeeds bündeln Informationen aus aller Welt

Nun suche ich eine alternative Informationsquelle zu Twitter und habe RSS Newsfeeds wieder entdeckt. Die RSS Feeds gibt es eigentlich schon seit vielen Jahrzehnten, sind aber mit dem Boom Sozialer Netzwerke in die Versenkung gefallen. Fast jede wichtigere Internetseite bietet RSS-Newsfeeds an, die gegenüber einem Email-Newsletter einen entscheidenden Vorteil haben: Man kann sie jederzeit anonym abonnieren und abbestellen. Bei einem Email Newsletter gibt man dagegen seine Identität über die Emailadresse preis, wie bei der Nutzung eines Sozialen Netzwerkes. Für die Nutzung von RSS Feeds braucht man nur einen Feedreader. Dort trägt man die Feed Adresse ein und erhält eine Benachrichtigung mit dem Titel und einer kurzen Inhaltsbeschreibung des neuen Beitrags einer Website.
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Screenshot: Feedreader mit dem Newsfeed von Zeit Online

RSS Feeds sind nur noch schwer zu entdecken

Ein kleines Problem besteht allerdings darin, die Adresse zum RSS Feed einer Seite zu finden. Leider wird ein RSS Feed nicht mehr überall angeboten und falls doch, ist das Angebot meist versteckt! Früher zeigte der Browser an, wenn ein RSS Feed verfügbar war, das ist lange vorbei! Selbst auf einer Website mit Newsfeed Angebot fehlt ein Hinweis darauf oft. Aber gerade wer detailliert informiert werden möchte, sollte RSS Feeds nutzen! Zum Beispiel bietet die Landwirtschaftskammer Niedersachsen auf ihrer Homepage ein riesiges Angebot an Spezialinformationen per RSS gebündelt aus folgenden Themenfeldern an: Pressemeldungen, Agrarförderung, Tier, Pflanzenbau, Düngeverordnung, Betrieb und Umwelt, Gartenbau, Forstwirtschaft.

Ein Newsreader bringt Ordnung in die Fülle an Informationen

Wenn man die RSS Feeds eines Angebots findet, kann man sie bequem mit einem RSS Reader abonnieren und verwalten. Die Newsfeeds lassen sich in Themenfächern eingruppieren (z.B. Blogs, Politik, Nachrichten, Wirtschaft, Kunst, Unterhaltung etc). Es gibt keine schnellere und bessere Informationsquelle als ein gut gepflegter RSS Newsreader. Man sieht kompakt die Titel und Kurzbeschreibungen aller neuen Beiträge zu dem gewünschten Thema mit den Links zu den betreffenden Websites.

Wer nur Informationen lesen und sich nicht darüber mit anderen austauschen möchte, ist mit einem Feedreader gut ausgerüstet. Wenn man sich darüber mit anderen im Internet austauschen möchte, kommt man aber um ein soziales Netzwerk nicht herum. Um aber wirklich gut informiert zu sein, braucht man vor allem einen Newsreader. Es wird dringend Zeit, RSS Feeds aus der Mottenkiste zu holen und sie wieder ins Rampenlicht zu bringen! Hintergrundinformationen zu RSS und Newsfeed gibt es unter https://www.rss-verzeichnis.de/.

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