bloggt aus Bakum und aus seiner Welt

Kategorie: Bakum (Seite 2 von 4)

Lokales aus Bakum und umzu

Fotos: Impressionen vom Herbstmarkt in Bakum

In Bakum wurde auch in diesem Jahr wieder der Herbstmarkt eröffnet. Am Samstag eröffnete Bürgermeister Tobias Averbeck das Fest mit Freibier im Festzelt und lies es sich nicht nehmen, das erste Bier selber anzuzapfen. Der Musikverein Bakum begleitete die Eröffnung musikalisch. Wie ich mir sagen lies, wurde das Fest am Samstagabend sehr gut besucht. Am Sonntagvormittag fand wieder der Flohmarkt statt. Besonders der Kinderflohmarkt im Mühlenweg wurde in diesem Jahr wieder sehr gut besucht. Nachmittags waren viele Familien auf dem Herbstmarkt und die Karussells waren ausgebucht. Feuerwehr und Malteser sowie die Selbstgestalter mit ihren Angeboten zur offenen Altenarbeit präsentierten sich mit Ständen. Die Frauengemeinschaft Bakum lud im Pfarrheim zu Kaffee, Kuchen und der Bakumer Spezialität „Seute Guste“ ein. In der Musikkneipe bei Kuper stellte der Musikverein Interessierten Musikinstrumente vor. Zur großen Darstellung bitte auf eines der Bilder klicken …

Kial Esperanto inspiras min

Lingvo ligas homojn, en familio, socio kaj internacie. Hodiaŭ la angla dominas kiel la mondlingvo kaj estas antaŭkondiĉo por iu ajn internacia kariero. Sed ekster la landoj, kie oni parolas la anglan, nur tre malgranda elito parolas la anglan tre bone. Kaj kvankam vi ankoraŭ povas sufiĉe bone komuniki eksterlande uzante lernejan anglan, vi ne vere atingas ĝin en Usono kaj Anglio. Mi mem havis ĉi tiun sobrigan sperton en Londono. Por la tuta artikolo en la germana…

CDU-Aktion: Sagen, was Sache ist

Am Samstag, den 30. September, fand der landesweite Aktionstag der CDU Niedersachsen unter dem Motto „Sagen, was Sache ist!“ statt.

Im ganzen Land Niedersachsen sucht die CDU Niedersachsen mit dieser Aktion das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern. Ziel: ein offenes Ohr für alle Anliegen der Bürger zu haben, und dies nicht nur zur Wahlkampfzeit.

Die CDU Bakum beteiligte sich gemeinsam mit dem neuen CDU-Kreisvorsitzenden Jochen Steinkamp und Vorstandsmitgliedern der CDU Bakum an dieser Aktion. Vor der Bäckerei Mählmeyer im Bakumer Ortskern suchten sie das Gespräch mit den Bakumerinnen und Bakumer.

Bakums neue CDU-Vorsitzende Carolin Grieshop sagte bereits mehrfach, dass die CDU Bakum neue Formate anbieten will, dass Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern zu vertiefen. Kürzlich wurde der Thementalk „Energie“ im Gasthof Evers in Lüsche sehr gut angenommen. Natürlich kann man sich jederzeit auch persönlich oder per Email an die CDU Bakum wenden.

Ich war übrigens am Samstagvormittag in der Osnabrücker Innenstadt. Auch dort veranstaltete die CDU diese Aktion und ich unterhielt mich sehr nett mit einer Frau von der CDU Osnabrück, die aus Emstek stammt und Bakum gut kennt. Sie grüßt alle ParteifreundInnen aus Bakum. 😀

Link:

CDU-Aktion: Sagen, was Sache ist: https://cdu-niedersachsen.de/sagen-was-sache-ist/

Vermessungsarbeiten – früher und heute

Heute finden Vermessungsarbeiten im Kreuzungsbereich Loher Straße / Kirchstraße in meinem wunderschönen Heimatort Bakum statt. Als Anwohner der Loher Straße und Bakumer Zeitchronist erweckt dies immer großes Interesse, zumal mein Vater früher stellvertreter Leiter des Katasteramtes war. Heute werden diese Arbeiten längst von Firmen übernommen. Mein Vater würde staunen, dass heute die Messung von einem einzigen Mann mit einem Gerät gepeilt und direkt erfasst wird. Und sein Amt die Arbeiten gar nicht mehr selber durchführt. Früher war ein ganzer Vermessungstrupp daran beteiligt, und mein Vater zeichnete als Beamter alles fein säuberlich in die Karte ein. Er kannte jeden Vermessungsstein.

Der Herr im fortgeschrittenen Alter mit Rauschebart, der heute die Messung durchführte, reagierte allerdings äußerst cholerisch, als ich mir das Vermessungsgerät genauer unter die Lupe nahm. Er brüllte mich an, was ich hier mache, die Arbeiten würden mich nichts angehen. Da widersprach ich ihm mehr oder weniger freundlich. Er wusste leider nicht, wer ich bin und warum mein Interesse daran so groß daran ist, was in meiner Umgebung passiert.

Kirchengemeinde Bakum tritt Kirchengemeindeverband Vechta bei

Wie Pfarrer Bernd Holtkamp heute nach dem Sonntagshochamt mitteilte, haben Pfarreirat und Kirchenausschuss der katholischen Kirchengemeinde Bakum beschlossen, dem neuen Kirchengemeindeverband beizutreten. Damit haben die Gremien den Weg frei gemacht für die anstehenden pastoralen Strukturreformen. Die Bakumer Pfarrei wird gemeinsam Teil des neuen Kirchengemeindeverbandes im pastoralen Raum Vechta mit den Pfarreien in Vechta, Langförden, Visbek, Goldenstedt und Wildeshausen.

Mehr Infos zum Thema Pastorale Räume und Kirchengemeindeverbände gibt es auf der Website des Offizialates Vechta

Thementalk Energie mit der CDU Bakum

Ein Format, das die meisten anwesenden Gäste begeisterte – die CDU Bakum lud zu einem lockeren Talk in den Gasthof Evers ein. Es ging um des Thema „Energie“. Als Gäste eingeladen waren Bürgermeister Tobias Averbeck, CDU-Landtagsabgeordneter Christoph Eilers, CDU-Fraktionsvorsitzender Ingo Ruhe und Augustinus Moormann, der gemeinsam mit Bernd Stricker die Biogas Bakum betreibt. Die neue CDU-Vorsitzende Carolin Grieshop moderierte die Veranstaltung und unterhielt sich zunächst mit Bürgermeister Averbeck.

Die Zuhörer erfuhren, dass Bakums Bürgermeister Tobias Averbeck einiges vorhat. Zum Beispiel die Nutzung von Geothermie. Ein weiterer Plan: Bakum soll Modellkommune in Deutschland für Energy-Sharing sein. Eigentümern von Solaranlagen soll ermöglicht werden, ihren Überschuss an Strom an Nachbarn zu einem guten Preis abzugeben. Damit soll allen ermöglicht werden, günstigen Strom zu erhalten.

Ein weiterer Bakumer Politiker, der für Erneuerbare Energie brennt, ist der Lüscher Ingo Ruhe. Der CDU-Fraktionsvorsitzende ist auch im Aufsichtsrat der Energie Bakum eG und beschäftigt sich ebenfalls mit den Chancen, die es mit der Windkraft und Solarenergie für alle Bakumer ergibt.

Gespannt waren die Bakumer auch auf Neuigkeiten zum Thema Wärmenetze und Biogasanlagen. Augustinus Moormann sagte, dass das Netz Schritt für Schritt ausgebaut werden soll. Aber allein aus Biogasanlagen kann der Bedarf an Wärme für Bakum nicht allein gedeckt werden. Biogas sei ein wichtiger Teil der Energiewende, weil damit jederzeit mit Blockheizkraftwerken Strom zur Verfügung gestellt werden kann. Wenn viel Strom aus Wind und Sonne produziert wird und die Biogasanlagen keinen Strom liefern dürfen, kann die Wärme aus Speichern weiter geliefert werden.

Landtagsabgeordneter Christoph Eilers, der nun auch den Wahlkreis im Kreis Vechta betreut, stellte sich den Bakumern vor. Er will sich für den Abbau der Bürokratie einsetzen und lud alle Bürgerinnen und Bürger ein, Vorschläge zu machen, wo Bürokratie abgebaut werden muss.

Gewaltig mehr Windräder in der Gemeinde Bakum geplant

Bürgermeister Tobias Averbeck stellte auf einer Bürgerversammlung im Gasthof Hönemann, Vestrup, die zukünftigen Pläne für den Ausbau der Windenergie vor. Der gesetzliche Rahmen gibt vor, dass 2,2% der Landesfläche von Niedersachsen für Windenergie genutzt werden müssen. Der ursprüngliche Zeitrahmen galt bis zum Jahr 2032, das Land Niedersachsen zieht das Bundesziel aber um sechs Jahre auf das Jahr 2026 vor. Dies erhöht den Druck auf den Kessel gewaltig, denn es bedeutet, dass in kürzester Zeit erheblich mehr Windkraftanlagen geplant und errichtet werden sollen, als bislang existieren. (bislang wird ca 1 Prozent der Landesfläche für Windkraft genutzt). Dies wird nicht überall Begeisterung hervorrufen.

Averbeck erläuterte, dass sich dieser gesetzlichen Vorgabe kein Landkreis entziehen könne. Für alle Landkreise wurden Flächenanteile vorgegeben. Im Landkreis Vechta müssen 1,56% der Fläche für Windkraft zur Verfügung gestellt werden. Die Kommunen müssen entsprechende Pläne vorlegen, ansonsten drohe die Superprivilegierung: Der Ausbau der Windenergie habe dann immer Vorrang, zum Beispiel auch vor dem Umweltschutz oder kommunalen Planungen. Dann drohe der Wildwuchs an Windkraftanlagen.

Jede Kommune im Kreis Vechta muss in ihrem Rahmen daher Flächen für Windkraft zur Verfügung stellen. Da einige Bereiche wegen des Naturschutzes und Wohn- und Gewerbegebieten nur eingeschränkt infrage kommen, müssen Kommunen mit geringerer Besiedlung und relativ großer Fläche, wie Bakum, mehr Flächen für Windenergie zur Verfügung stellen.

Averbeck stellte die Potentialflächenanalyse für die Gemeinde Bakum vor. Demnach kommen 4% der Gemeinde Bakum entsprechend 324 Hektar für Windkraft infrage. Es gibt 8 Bereiche. Die größten Flächen liegen im Bereich Vestrup / Lüsche und in Elmelage / Daren. Es steht aber noch nicht fest, wo die Windanlagen tatsächlich entstehen sollen. Fest steht aber, dass auch in der Gemeinde Bakum mehr Windkraftanlagen entstehen werden, darauf werden sich alle Bürger einstellen müssen.

Beitragsbild, Foto Rosenbaum: zwei Windkraftanlagen in der Bauerschaft Vestrup in Bakum, Kreis Vechta.

CDU Thementalk „Energie“ im Gasthof Evers, Lüsche

Die CDU Bakum lädt ein zum Thementalk „Energie“ am Montag, 18.09.2023 um 19:30 Uhr an der Theke im Gasthof Evers in Lüsche.

Gemeinsam mit allen interessierten Einwohnerinnen und Einwohnern der Gemeinde Bakum soll in lockerer Atmosphäre über das Thema Energie in Bakum gesprochen werden.

  • Welche Energieformen werden zukünftig Bakum mit Energie versorgen?
  • Wie sind die Planungen zum Thema Fernwärme? Wird Geothermie eine Rolle spielen?
  • Und wie steht es um Windkraft und Solar?

Bernd Stricker (Biogas Westerbakum GmbH & Co. KG), Ingo Ruhe (CDU Fraktionsvorsitzender) und Tobias Averbeck (Bürgermeister der Gemeinde Bakum) werden allen Gästen Rede und Antwort stehen.

Die Veranstaltung wird moderiert von Carolin Grieshop (CDU-Vorsitzende, Gemeindeverband Bakum).

Interessant: Auch der Landtagsabgeordnete Christoph Eilers (CDU), der die Patenschaft für den Wahlkreis 68 (Vechta) u.a. für die Kommune Bakum übernommen hat, wird am Thekentalk teilnehmen. 

Die Mitglieder der CDU Bakum und alle interessierten Gäste haben am Montag also auch die Möglichkeit Christoph Eilers persönlich kennenzulernen.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Tempo 30 an der Kirchstraße

Heute gibt die CDU Bakum auf Facebook bekannt, dass auf einem wichtigen Teilstück der Ortsdurchfahrt durch Bakum jetzt endlich Tempo 30 eingeführt werden kann. Das ist ein großer Erfolg! In meinem alten Blog hatte ich immer wieder über die katastrophale Verkehrslage in Bakum berichtet.

Tempo 30 gilt bereits jetzt an der Kirchstraße ab der Bäckerei Mählmeyer rund um die unübersichtlichen Kurve an der Kirche und dem Pfarrheim bis zur Großtagespflegestelle an der Cloppenburger Straße. Dort rauschen täglich tausende Fahrzeuge, darunter auch der Schwerlastverkehr von dem Autobahnanschluss oder aus Richtung Vechta in Richtung Cloppenburg entlang. An der Strecke ist auch der Einzugsbereich Kindergarten, die Zufahrt zur Oberschule und zu den Banken und Apotheken. Ich bin sehr froh, dass dies endlich erreicht werden konnte.

Jetzt fehlt nur noch der Ausbau noch fehlender Rad- und Gehwege im Ortskern sowie eine Entlastung der Ortsdurchfahrt im Bereich Darener Straße, von-Galen-Straße, Loher Straße und Kirchstraße. Aber es scheint auch hier absehbar zu sein, dass diese neuralgischen und gefährlichen Kreuzungen für Fußgänger und Radfahrer entschärft werden.

Beitragsfoto: Blick in die Kirchstraße in Bakum mit einem provisorisch aufgestellten Tempo 30 Schild. Foto: CDU Bakum

Veränderungen im pastoralen Raum

Am 27.08.2023 hielt der Pfarrer nach dem Sonntagsgottesdienst eine lange Ansprache über die Veränderungen, die unserer katholischen Kirchengemeinde Bakum bevorstehen. In den Zeitungen und Medien wurde schon lange über die geplanten Reformen im Bistum Münster berichtet. Auch unsere Kirchengemeinde soll sich dem Kirchengemeindeverband im neuen „pastoralen Raum“ anschließen. Formal bleibt die Kirchengemeinde zwar bestehen, die Verwaltung wird aber vom übergeordneten Kirchengemeindeverbund übernommen. Die Pfarrei gibt also ihre Selbständigkeit auf. Darüber werden die Gremien unserer Pfarrei in Kürze abstimmen.

Auch in katholischen Regionen wie dem Oldenburger Münsterland ist die Krise der Kirche nicht ausgeblieben. Das Kirchenvolk wird immer kleiner. Immer mehr Menschen treten aus. Man hört in diesem Zusammenhang immer wieder skurrile Geschichten: Eltern lassen ihr Kind zwar noch taufen, treten aber kurz danach aus der Kirche aus. Oder: Kurz vor dem Austritt aus der Kirche feiert man noch groß die kirchliche Hochzeit und schließt den Ehebund vor dem Altar. Oder: Angehörige wünschen sich eine katholische Beerdigung, obwohl der Verstorbene vor Jahren aus der Kirche ausgetreten ist und sie selber auch seit Jahren nicht mehr in der Pfarrei gesehen wurden. Sie sind dann sogar verärgert, wenn dem Verstorbenen eine katholische Bestattung verwehrt wird.

Unser Pfarrer berichtete, dass in diesem Jahr bis August schon knapp vierzig Leute unserer Pfarrgemeinde aus der Kirche austraten. Im Jahr zuvor traten 66 Mitglieder unserer Pfarrei aus der Kirche aus. Als regelmäßiger Gottesdienstbesucher habe ich schon lange bemerkt, dass der Besuch der Messen auch in Bakum immer schwächer wird. Auch hier stimmt das Kirchenvolk mit den Füssen ab. Viele in Bakum sind zwar noch formal katholischer Konfession, haben aber mit Kirche gar nichts mehr am Hut. Selbst bei den Messen an hohen Feiertagen wie Weihnachten, Gründonnerstag, Karfreitag und Ostern bleiben Kirchenbänke in den Kirchen leer.

Ich hatte schon sehr viele Gespräche mit Leuten, die die katholische Glaubens- und Morallehre sowie die „Kirche“ als „Institution“ komplett ablehnen. Sie sind zwar noch formal „katholisch“, im Herzen aber sind sie bereits schon lange aus dieser Kirche ausgetreten. Sie haben die Kirche seit Jahrzehnten nur noch selten von innen gesehen. Auf meine Frage, warum sie nicht längst die Konsequenz gezogen haben, auszutreten, reagierten die meisten gar nicht oder gar verärgert. Mir ist schon lange klar, dass es die „Kirche“, wie sie seit Jahrzehnten in Bakum existiert, sehr bald nicht mehr geben wird, spätestens dann, wenn die Pfarrgemeinde in Bakum keinen eigenen Pfarrer mehr hat. Ich will niemand aus der Kirche treiben, aber in Zukunft kommt kein Katholik mehr an der Frage vorbei, warum er sich zum katholischen Glauben und zur Kirche bekennt. Die „Volkskirche“, in der man traditionell „katholisch“ ist, stirbt aus.

Wir haben in unserer Gemeinde vier Kirchspiele. Vier Kirchen, in denen bislang noch Gottesdienste stattfinden. Die wenigen Katholiken, der noch knapp 5.000 Mitglieder der Pfarrei, die noch an Gottesdiensten teilnehmen, hätten in nur einer der vier Kirchen spielend Platz. Um es provokant zu formulieren, die Kirche könnte sich von drei der vier Kirchen in der Gemeinde Bakum problemlos trennen, weil sie nicht mehr (hässliches Wort:) benötigt werden. Die vier Kirchengebäude sind stumme Zeugen einer längst abgelaufenen Zeit. Auch außerhalb der Gottesdienste ist selten jemand in den vier Kirchen, um zum Beispiel dort zu beten oder dort zu verweilen. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, als die Menschen draußen vor der Kirche standen, weil sie beim Gottesdienst keinen Platz mehr in ihr fanden. Sie feierten die Messe VOR der Kirche mit. Lang ist das her!

Ich weiß aber auch von Bakumern, die zwar noch „zur Kirche“ gehen, allerdings außerhalb von Bakum, zum Beispiel bei den Dominikanern in Füchtel oder in Vechta. Selbst wenn am Wochenende in der Gemeinde Bakum keine Messe angeboten würde, könnten diejenigen, die zum Gottesdienst wollen, jederzeit in Nachbargemeinden außerhalb von Bakum eine Messe mitfeiern. Die Welt geht für Christen also nicht wegen der zu erwartenden Veränderungen unter, wenn sie bereit sind, sich darauf einzustellen und alte Gewohnheiten zu ändern.

Aber nicht nur beim Gottesdienstangebot wird es sicherlich zu Änderungen kommen. Auf Dauer stellt sich zum Beispiel die Frage, ob die Kirche noch in der Gemeinde Bakum drei katholische Kindergärten unterhalten kann oder ob nicht auch einige der bisher kath. Kindergärten in kommunaler Trägerschaft wechseln sollten und nicht nur ein kath. Kindergarten in der Gemeinde Bakum ausreicht. Wer unbedingt möchte, dass sein Kind in einen kath. Kindergarten geht, kann das Kind dort anmelden.

Mit sinkenden Einnahmen der Kirche aus der Kirchensteuer wird sich diese Frage sicherlich früher oder später stellen. Alternativ müssen dann vielleicht andere Angebote für Kinder entwickelt werden, deren Eltern wünschen, dass ihre Kinder katholisch erzogen werden sollen. Die Kolpingjugend und die Landjugend gibt es ja schon bereits. Das gleiche gilt für die Friedhöfe. Ein katholischer Friedhof in der Gemeinde müsste ausreichen, es bleiben jetzt schon immer mehr Grabstellen leer. Eine oder mehrere der nicht mehr benötigten Kirchen könnten zum Beispiel in ein Kolumbarium umgewandelt werden, in denen Katholiken des jeweiligen Dorfes bestattet werden können. Dann hätten die Kirchen wenigstens nach ihrer Profanisierung noch eine Funktion.

Die strukturellen Veränderungen in der Kirche stellt an jeden Menschen, der sich zum katholischen Glauben bekennt, neue Herausforderungen. Sie gibt aber auch die Chance für eine Erneuerung der Kirche. Die christliche Gemeinde lebt vom Engagement und Bekenntnis eines jeden Christen und jeder Christin. Wer katholisch glauben und leben möchte, muss in Zukunft selber mehr aktiv dafür etwas tun: Etwas weiter fahren, um Gottesdienste zu feiern, vor Ort könnten in allen vier Kirchspielen der Gemeinde Bakum Gebetsgemeinschaften und Familienkreise wachsen oder neu entstehen.

Die Chance besteht, dass in weniger Kirchen und mit Gottesdienstangebote in dafür volleren Kirchen sich eine lebendige Gemeinde aus Christinnen und Christen bildet, die bewusst ihren katholischen Glauben gemeinsam feiern wollen. Warum sollen sich nicht Gläubige auch ohne Geistliche zu einer gemeinsamen Andacht oder zu einer gemeinsamen Aktivität treffen, wenn sie das möchten? Für die Feier der Sakramente treffen sich die Gläubigen dann dort, wo noch die Eucharistie gefeiert wird. Die bestehenden vier Kirchen, die Pfarrheime und die vielen bereits bestehenden Verbände bieten den Raum und den Rahmen dafür, dass ein katholisches Gemeindeleben auch in Zukunft stattfinden kann, wenngleich auch anders, als bisher.

Beitragsbild: Die Bakumer Kirche mit sandsteinfarbenen Steinen seitlich im Sonnenlicht fotografiert. Foto: Rosenbaum

Download: Strukturprozess Pastorale Räume – Kirchengemeindeverband (PDF)

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